Peking respektiert Beratungen, aber warnt vor einseitigen Abmachungen zugunsten der USA im Handelsstreit.
China warnt andere Länder vor Abkommen mit den USA
Peking hat im Zollstreit mit den USA andere Länder vor einem für China nachteiligen Abkommen mit Washington gewarnt. Die Volksrepublik respektiere, dass alle Seiten ihre wirtschaftlichen und handelspolitischen Meinungsverschiedenheiten mit den USA durch Beratungen lösten, teilte das Handelsministerium in Peking mit. China sei jedoch strikt dagegen, wenn eine Partei eine Abmachung auf Kosten von Chinas Interessen erreiche. «China wird das unter keinen Umständen akzeptieren und entschlossen in gleichem Maße Gegenmaßnahmen ergreifen», hieß es weiter.
Laut der Behörde, die sich auf die Mitteilung bezog, äußerte sie sich im Zusammenhang mit Medienberichten, denen zufolge die US-Regierung unter Präsident Donald Trump versucht, andere Länder dazu zu bringen, den Handel mit China einzuschränken, um Ausnahmeregelungen von den US-Zöllen zu erhalten. Peking verglich das Verhalten der USA mit einer chinesischen Redewendung, die besagt, dass es ist, als würde man einen Tiger um sein Fell bitten – also von jemandem etwas verlangen, das gegen dessen Interessen ist.
Berichte über Isolierungsversuch
Das «Wall Street Journal» hatte etwa vergangene Woche berichtet, dass die US-Regierung plane, mehr als 70 Handelspartner zu überreden, keine Güter aus China mehr durch ihre Länder verschicken zu lassen. Unter Berufung auf mit den Gesprächen vertraute Personen, will Washington dafür Handelsbeschränkungen gegen die entsprechenden Länder lockern. Ziel sei es, China dadurch zu isolieren.
Trump hatte zu Beginn des Monats den Handelskonflikt eskalieren lassen, indem er Zölle gegen mehrere Länder erhob. Kurz darauf verkündete er eine 90-tägige Pause der Zollerhöhungen. Nur gegen China bestehen weiterhin Sonderzölle von bis zu 145 Prozent. Als Reaktion darauf führte Peking 125 Prozent Zölle auf US-Waren ein.
Laut dem chinesischen Handelsministerium ist Peking bereit, die Koordination mit allen Ländern zu stärken und sich gemeinsam gegen einseitige Schikanen zu wehren. Präsident Xi Jinping reiste letzte Woche auch nach Vietnam, Malaysia und Kambodscha, um für wirtschaftliche Zusammenarbeit zu werben.