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Deutschland bleibt attraktiv für ausländische Arbeitnehmer

Deutschland belegt in internationaler Umfrage Platz fünf als beliebtester Arbeitsstandort. Unternehmen müssen jedoch bürokratische Hürden überwinden, um ausländische Fachkräfte anzuziehen.

Für die Arbeit nach Deutschland? 2018 hatte Deutschland in der Studie noch Rang zwei belegt (Symbolbild).
Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Laut einer internationalen Umfrage bleibt Deutschland für ausländische Arbeitnehmer attraktiv. In einer Befragung von 150.000 Arbeitnehmern aus 188 Ländern belegt Deutschland den fünften Platz in der Liste der beliebtesten Arbeitsstandorte und ist somit das erste nicht-englischsprachige Land nach Australien, den USA, Kanada und Großbritannien.

Die Studie wurde von der Unternehmensberatung Boston Consulting Group, der Stellenbörse Stepstone und deren Dachverband The Network veröffentlicht. Arbeitnehmer in Deutschland zieht es in der Regel nicht ins Ausland.

2018 belegte Deutschland noch Rang zwei

Die Befragung fand von Oktober bis Dezember letzten Jahres statt. Laut internationalen Durchschnitt war fast ein Viertel der Befragten aktiv auf der Suche nach einer Stelle im Ausland, und über 60 Prozent wären grundsätzlich bereit, in ein anderes Land umzuziehen. Im Vergleich der letzten Jahre hat Deutschland anscheinend etwas an Attraktivität verloren: Im Jahr 2018 belegte Deutschland noch den zweiten Platz.

Laut Umfrage sind die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland im Vergleich relativ sesshaft: Nur sieben Prozent der 14.000 Befragten hierzulande suchten nach einem Job im Ausland, darunter sowohl Einheimische als auch Einwanderer. Die bevorzugten Ziele waren die Schweiz und Österreich. Im Vergleich zu Italien, Großbritannien oder den USA ist dies eine eher niedrige Quote, da dort jeweils mehr als doppelt so viele Menschen erklärten, im Ausland arbeiten zu wollen.

Die Bereitschaft zur Arbeitsmigration ist am höchsten in verschiedenen afrikanischen Ländern, angeführt von Ghana mit 74 Prozent. In Indien waren es 54 Prozent, in der Türkei 35 Prozent. Laut Umfrage gilt dies auch für Hochqualifizierte: Die Antworten der Akademiker in den jeweiligen Ländern wurden gesondert ausgewertet, und ihre Bereitschaft, ins Ausland zu wechseln, unterscheidet sich nur geringfügig von Arbeitnehmern ohne Studienabschluss.

London am beliebtesten

Laut einer Umfrage ist London die weltweit beliebteste Stadt, gefolgt von Amsterdam und Dubai. Berlin belegt ebenfalls den sechsten Platz. Für die meisten Befragten ist bei einem Umzug ins Ausland jedoch nicht das Land oder eine bestimmte Metropole entscheidend, sondern die Attraktivität des Stellenangebots.

Im Wettbewerb um Arbeitskräfte aus dem Ausland würden die Unternehmen gewinnen, die aus dem Ausland kommenden Arbeitnehmern attraktive Arbeitsbedingungen und organisatorische Hilfestellung böten, sagte BCG-Berater Jens Baier, einer der Studienautoren. Als Beispiel nannte Baier das Beantragen von Arbeitserlaubnissen. «Und das ist leider häufig noch immer sehr mühsam in Deutschland.»

dpa