Online-Shopping ist schon lange etabliert, aber umstrittene neue Plattformen mischen den Markt auf. Deutschland stellt deswegen gemeinsam mit anderen Staaten Forderungen an die EU-Kommission.
Deutschland erhöht in Brüssel Druck auf Temu und Shein
Die Bundesregierung macht sich gemeinsam mit anderen EU-Staaten für eine stärkere Kontrolle von Online-Händlern wie den chinesischen Firmen Temu und Shein stark. «Wir können nicht länger hinnehmen, dass täglich Hunderttausende Pakete mit Produkten eintreffen, die den europäischen Standards nicht entsprechen», sagte Staatssekretär Sven Giegold in Brüssel.
Zusammen mit Österreich, Polen, Dänemark, den Niederlanden und Frankreich fordert die Bundesregierung die EU-Kommission auf, konsequent Strafen zu verhängen, wenn Online-Händler gegen geltende Regeln verstoßen und beispielsweise nichts unternehmen, wenn Produkte auf ihren Seiten als unsicher eingestuft werden.
Plattformen beliebt, aber in der Kritik
Shein und Temu erfreuen sich in Deutschland großer Beliebtheit. Das liegt vor allem an den niedrigen Preisen. Die Portale sind jedoch umstritten. Handelsvertreter, Politiker und Verbraucherschützer kritisieren unter anderem Produktqualität, mangelnde Kontrollen und unfaire Wettbewerbsbedingungen. «Das betrifft Umweltrecht, das betrifft Verbraucherrecht und das gilt natürlich auch für Fragen wie Datenschutz und geistige Eigentumsrechte», sagte Giegold. Die Plattformen weisen solche Vorwürfe zurück.
Die Länder schlagen vor, dass Verstöße durch eine umfassende Datenerhebung und eine engere Zusammenarbeit von Behörden erkannt und bestraft werden sollen.
Temu und Shein wachsen schnell
Laut dem Kölner Handelsforschungsinstitut IFH kaufen 43 Prozent der Verbraucher in Deutschland bei Marktplätzen wie Temu und Shein ein. Nach Angaben des Branchenverbands BEVH entfallen fünf Prozent der Bestellungen im deutschen Onlinehandel auf die beiden Anbieter. Innerhalb eines Jahres haben sie ihren Marktanteil mehr als verdoppelt.
[EU-Staaten fordern strengere Kontrolle von Online-Händlern wie Shein und Temu],Die Bundesregierung setzt sich für konsequente Strafen ein, um unsichere Produkte zu stoppen und faire Wettbewerbsbedingungen zu schaffen.