Wipo-Generaldirektor sieht Deutschland als Innovationsmacht, aber mit Herausforderungen im digitalen Sektor. Es ist nur eine Frage der Zeit.
Deutschland fällt in Innovationsranking zurück
Laut der UN-Organisation für geistiges Eigentum (Wipo) in Genf fällt Deutschland in der Weltrangliste der innovativsten Länder weiter zurück. Nach Platz 8 im Jahr 2023 und Platz 9 im Vorjahr liegt die Bundesrepublik nun auf Platz 11.
Kleinere Ranking-Verschiebungen von Jahr zu Jahr seien nicht besorgniserregend, sagt Wipo-Generaldirektor Daren Tang. «Deutschland ist immer noch eine Innovationsmacht», meint er. «Die Herausforderung für Deutschland ist aber, seine Innovationsmacht im Industriesektor auch im digitalen Sektor zum Tragen zu bringen.» Da sei er zuversichtlich: «Es ist nur eine Frage der Zeit.»
Schweiz ganz oben
Die Rangfolge des globalen Innovationsindex hat sich nicht geändert: Die Schweiz, Schweden und die USA sind weiterhin die innovativsten Länder. Deutschland liegt hinter Südkorea, Singapur, Großbritannien, Finnland, den Niederlanden, Dänemark und China.
Die Wipo hat dies anhand von fast 80 verschiedenen Indikatoren gemessen, darunter die Regulierung der Wirtschaft, vorhandene Kommunikationstechnologie, Ausbildungsmöglichkeiten, Hightech-Handel, Investitionen in Technologie und Wissenschaft sowie globale Marken.
München, Berlin, Köln
In Deutschland gibt es zwar weniger Innovationscluster als in China und den USA, aber sie schneiden immer noch gut ab. Diese Cluster sind Standorte mit Technologieparks, an denen Universitäten, Innovatoren und Unternehmen eng zusammenarbeiten, um aus Ideen Lösungen und Produkte zu entwickeln. China hat die meisten Cluster (24), gefolgt von den USA (22). Deutschland belegt den dritten Platz mit sieben Clustern.
Unter den 100 wichtigsten Clustern liegt München auf Platz 27, Berlin auf Platz 30 und Köln auf Platz 43. Die ersten Plätze gehen an die Regionen Shenzhen–Hongkong–Guangzhou, Tokio–Yokohama und San Jose–San Francisco. Unter den ersten zehn Clustern sind vier in den USA und drei in China sowie je einer in Japan, Südkorea und Großbritannien (London).