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Deutsche Akademiker arbeiten viel im Homeoffice

Ifo-Institut: Globale Studie zeigt hohe Nutzung von Homeoffice bei Menschen mit Hochschulabschluss, Deutschland überdurchschnittlich mit 1,6 Tagen pro Woche.

Die Arbeit vom heimischen Schreibtisch aus ist unter deutschen Akademikern weit verbreitet.
Foto: Fabian Strauch/dpa/dpa-tmn

Deutsche Akademiker arbeiten im internationalen Vergleich überdurchschnittlich viel aus dem Homeoffice, nämlich 1,6 Tage pro Woche. Laut einer Befragung in 40 Ländern vom Münchner Ifo-Institut liegt der globale Durchschnittswert bei 1,2 Tagen – jedoch nur bei Menschen mit Hochschulabschluss.

Ein Trend zurück in die Büros zeigte sich dabei nicht. «Trotz prominenter Beispiele von Unternehmen, die ihre Beschäftigten zurück ins Büro holen, zeigen unsere Ergebnisse, dass die Homeoffice-Quote seit 2023 international stabil ist», sagt Ifo-Forscher Mathias Dolls. 

Die Wirtschaftsforscher stellten fest, dass Kanada den höchsten Homeofficeanteil unter Vollzeitbeschäftigten mit 1,9 Tagen hat. Danach folgen das Vereinigte Königreich mit 1,8 Tagen und Finnland mit 1,7 Tagen. Auch die USA und Indien hatten jeweils 1,6 Tage, abgesehen von Deutschland, wobei der Anteil in den USA bei genauerer Betrachtung etwas höher ist als in Deutschland.

Südkorea und China hinten

Laut der Studie wird am wenigsten im Homeoffice in Südkorea mit 0,5 Tagen, China und Griechenland mit 0,6 Tagen sowie Japan mit 0,7 Tagen gearbeitet. In den deutschen Nachbarländern variieren die Werte – von 0,9 Tagen in Dänemark über 1,0 in Frankreich, 1,1 in Polen, 1,2 in Österreich und 1,3 in Tschechien bis zu 1,4 in den Niederlanden. Belgien, Luxemburg und die Schweiz waren nicht Teil der Erhebung.

Dass sich die Homeoffice-Nutzung zwischen den Ländern unterscheidet, liege laut einer früheren Studie vor allem daran, «wie wichtig Individualität in einer Gesellschaft» sei, sagt Doll. «Das geht in der Regel mit einem höheren Vertrauen zwischen Beschäftigten und Arbeitgebern einher. Die Individualität ist in den englischsprachigen Ländern besonders ausgeprägt und erklärt ihre Spitzenplätze.» Auch Irland und Neuseeland liegen über dem globalen Durchschnitt. 

Kinder machen einen Unterschied – das Geschlecht nicht

Laut der Studie hängt die Häufigkeit des Arbeitens von zu Hause auch von der Lebenssituation der Arbeitnehmer ab. Beschäftigte mit Kindern teilen ihre Arbeitswoche häufig zwischen dem Homeoffice und dem Standort des Arbeitgebers auf, während Beschäftigte ohne Kinder entweder vollständig remote oder vollständig vor Ort arbeiten. Forscher fanden keine großen Unterschiede zwischen Männern und Frauen.

Die Studie befragte zwischen November 2024 und Februar 2025 mehrere Zehntausend Personen im Alter von 20 bis 64 Jahren in 40 Ländern.

dpa