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Deutschland und China: Dialog zu Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz

Deutschland und China wollen sich intensiver über nachhaltige Materialnutzung austauschen, um Müll zu vermeiden und die Natur zu schützen. Möglichkeiten der Kreislaufwirtschaft sollen politisch gefördert werden.

Das Bundesumweltministerium und die Nationale Entwicklungs- und Reformkommission Chinas haben sich auf einen Aktionsplan zum Dialog im Bereich Kreislaufwirtschaft verständigt.
Foto: Johannes Neudecker/dpa

Deutschland und China planen, in den nächsten fünf Jahren einen intensiveren Austausch über die nachhaltigere Nutzung bestimmter Materialien zu führen. Während des China-Besuchs von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) unterzeichnete Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) am Dienstag in Peking einen sogenannten Aktionsplan für einen Deutsch-Chinesischen Dialog zu Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz. Auf chinesischer Seite wurde das Dokument von der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission unterzeichnet.

Der Plan sieht nach Angaben des Bundesumweltministeriums vor, dass sich Deutschland und China zum Beispiel über die Wiederverwertung und bessere Nutzung von Kunststoffen oder Metallen entlang der gesamten Wertschöpfungskette austauschen. Besondere Aufmerksamkeit wollen beide Seiten auf die Bereiche Verpackung, Bau, Fahrzeuge und Batterien legen, die in China mitunter einen wesentlichen Teil zur Wirtschaftsleistung beitragen. «Langlebigere Produkte und besseres Recycling helfen, Müll zu vermeiden, den Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasen zu senken und die Natur zu schützen», sagte Lemke laut Mitteilung. 

Des Weiteren soll diskutiert werden, wie der Staat Maßnahmen der Kreislaufwirtschaft politisch umsetzen und finanziell fördern könnte. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf Umweltkennzeichen oder Ökodesign-Kriterien, also darauf, wie Produkte gestaltet werden können, um die Umwelt weniger zu belasten.

Das Lemke-Ministerium befindet sich trotz des deutsch-chinesischen Umweltforums, das seit 2003 besteht, erst am Anfang des Dialogs. Der Aktionsplan verlangt weder von einer Seite, Geld, Personal oder Dienste zur Verfügung zu stellen, noch ist er rechtlich verbindlich.

China hat seit seiner Öffnung Ende der 1970er Jahre einen bemerkenswerten wirtschaftlichen Aufschwung erlebt. Themen wie Umweltschutz wurden zugunsten hoher Wachstumsraten lange vernachlässigt. Mit seinen etwa 1,4 Milliarden Einwohnern spielt China jedoch eine entscheidende Rolle in Bezug auf Kreislaufwirtschaft und Ressourcennutzung, da selbst geringfügige Veränderungen aufgrund der Größe des Landes bereits spürbare Auswirkungen haben können. Die deutsche Seite hofft darauf, dass China ehrgeizigere Umweltziele in Bezug auf die Nutzung von Plastik setzt.

dpa