Die deutsche Wirtschaft steckt in einer Konjunkturflaute fest. Unsicherheit prägt den Standort. Das hat Folgen, wie eine Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer zeigt.
DIHK: Unternehmen halten Investitionen zurück
Laut der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) zögern Unternehmen in Deutschland bei Investitionen. Gemäß einem internen Schreiben von DIHK-Hauptgeschäftsführerin Helena Melnikov planen nur 24 Prozent der Betriebe derzeit mit erhöhten Investitionen, während ein Drittel Investitionen reduzieren möchte.
Nur etwa 20 Prozent der Unternehmen können sich vorstellen, ihre Kapazitäten zu erweitern. Melnikov bezeichnet die Zahlen als ernüchternd. Sie beziehen sich auf die Ergebnisse einer neuen Konjunkturumfrage unter Firmen, die am Dienstag von der DIHK vorgelegt wird.
Standortnachteile in Deutschland
Viele Wirtschaftsverbände sehen Deutschland mit großen Standortnachteilen konfrontiert: Hohe Energiekosten und Steuern, zu viel Bürokratie sowie lange Planungs- und Genehmigungsverfahren. Nach zwei aufeinanderfolgenden Rezessionsjahren wird für das laufende Jahr eine Stagnation des Bruttoinlandsprodukts erwartet.
Die unberechenbare Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump wird als großes Risiko angesehen. Die neue Bundesregierung hat viele Maßnahmen angekündigt, um die Wirtschaft anzukurbeln und Unternehmen dazu zu bringen, wieder mehr in Deutschland zu investieren.
«Unternehmen müssen sich trauen und zutrauen, Geld in die Hand zu nehmen»
Damit die Wirtschaft wieder wachsen könne, braucht es vor allem Investitionen, so Melnikov in dem Schreiben. «Unsere Ausrüstungsinvestitionen liegen noch immer um zehn Prozent unter dem Vor-Corona-Niveau. Unternehmen müssen sich trauen und zutrauen, Geld in die Hand zu nehmen.»
Gemäß der Umfrage machen sich zahlreiche Firmen um die inländische und ausländische Nachfrage Sorgen. Ebenso werden Energie- und Rohstoffpreise sowie Arbeitskosten als erhebliche Investitionshemmnisse betrachtet.