Kaufzurückhaltung der Kunden, gestiegene Preise – die Kodi Diskontläden sind in Finanznot. Sie wollen sich in Eigenregie sanieren.
Discounter Kodi soll in Schutzschirmverfahren saniert werden
Der angeschlagene Einzelhändler Kodi strebt eine Sanierung durch ein Schutzschirmverfahren an. Die Kodi Diskontläden GmbH hat einen entsprechenden Antrag beim Amtsgericht Duisburg gestellt, wie das Unternehmen in Oberhausen mitteilte. Das Ziel ist es, einen Sanierungsplan zu entwickeln, um das Unternehmen wieder profitabel zu machen. Der Geschäftsbetrieb mit 238 Filialen im ganzen Land wird mit allen 1.800 Mitarbeitern uneingeschränkt fortgesetzt.
Erste Maßnahmen sollten zeitnah umgesetzt werden, teilte Kodi-Geschäftsführer Matthias Schob mit. «Es gibt bereits erfolgversprechende Ansätze, die wir nun finalisieren werden.» Der Sanierungsplan solle voraussichtlich im Frühjahr 2025 dem Gericht und den Gläubigern vorgelegt werden. Nehmen beide den Plan an, hebt das Gericht das Verfahren auf.
Kunden halten sich zurück
Die Firma begründete die Lage mit der «deutlichen Kaufzurückhaltung» der Kundschaft. In den vergangenen Monaten sei es zu einem massiven Umsatzverlust in einer ohnehin harten Wettbewerbssituation gekommen. Außerdem belasteten das Unternehmen gestiegene Kosten etwa für Energie, Fracht und Werbung. Die Löhne und Gehälter seien bis auf weiteres gesichert.
Seit 1981 verkauft das Unternehmen mit Sitz in Oberhausen Artikel aus den Bereichen Reinigen, Kochen, Dekorieren, Heimwerken, Textilien und Lebensmittel. Der Jahresumsatz betrug zuletzt 130 Millionen Euro.
Das Schutzschirmverfahren soll Unternehmen bei der Sanierung unterstützen. Es erfordert ein Testat eines Experten, das bestätigt, dass das Unternehmen noch genügend Liquidität hat und sanierungsfähig ist. Während des Verfahrens bleibt die Geschäftsführung im Amt und wird von Restrukturierungsexperten begleitet.