Stada geht nicht an die Börse, sondern wird von CapVest Partners übernommen. Kaufpreis bleibt geheim, Abschluss erwartet für erstes Halbjahr 2026.
Stada-Übernahme: CapVest Partners neuer Mehrheitsinvestor
Der Arzneimittelhersteller Stada wird trotz Ankündigung nicht an die Börse gehen. Kurz nachdem entsprechende Pläne bekannt gegeben wurden, präsentierten die bisherigen Eigentümer einen Käufer für die Mehrheit des Unternehmens. Laut eigener Mitteilung vom Montag wird die Londoner Investmentgesellschaft CapVest Partners neuer Mehrheitsinvestor. Die bisherigen Gesellschafter Bain Capital und Cinven bleiben mit einer Minderheit an Bord, wie sie selbst bekannt gaben.
In der vergangenen Woche hatte Stada-Chef Peter Goldschmidt noch einen Börsengang für den Herbst geplant. Frühere Pläne mussten aufgrund starker Börsenschwankungen im Frühjahr verschoben werden.
Unternehmen im Wert von zehn Milliarden Euro
Die Parteien haben keine Angaben zum Kaufpreis gemacht. Beim Börsengang wurde ein Unternehmenswert von etwa zehn Milliarden Euro angenommen. Stada mit Sitz in Bad Vilbel, Hessen, produziert unter anderem das Erkältungsmittel Grippostad und den Hustensaft Silomat. Der Abschluss steht noch unter dem Vorbehalt behördlicher Genehmigungen und wird im ersten Halbjahr 2026 erwartet.
Bisherige Investoren seit 2017 an Bord
Bain Capital und Cinven hatten im Jahr 2017 den Arzneihersteller mit weltweit zuletzt rund 11.600 Beschäftigten für 5,3 Milliarden Euro erworben und anschließend von der Börse genommen.
Im ersten Halbjahr 2025 profitierte Stada besonders von wachsenden Geschäften bei Spezialmedikamenten. Jedoch konnte das Unternehmen bei rezeptfreien Arzneien, die unter einer schwachen Erkältungssaison litten, sowie Generika wenig zulegen. Der Umsatz stieg insgesamt um sechs Prozent auf gut 2,1 Milliarden Euro und das bereinigte Ebitda um fünf Prozent auf 481 Millionen Euro.
In den letzten Jahren ist Stada auch durch eine Reihe von Übernahmen gewachsen, hat jedoch dabei etwa 5,7 Milliarden Euro Schulden angehäuft. Um für Investoren attraktiver zu werden, hat das Unternehmen sein Russlandgeschäft abgespalten – es wurde als Hindernis für die Verkaufspläne angesehen.