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Drogeriemarkt-Kette dm baut Gesundheitsangebote aus

Gut zwei Millionen Menschen kaufen täglich bei dm ein. Mit neuen Services, Online-Apotheke und 24/7-Abholstationen erweitert die Kette ihr Angebot.

An mehr als 1.800 Abholstationen in Deutschland können Kundinnen und Kunden Waren abholen. (Archivbild)
Foto: Uli Deck/dpa

Die Drogeriemarkt-Kette dm setzt verstärkt auf das Thema Gesundheit und will dort auch neue Wege gehen. Die Menschen befassten sich mehr mit ihrer Gesundheit, erklärte Konzernchef Christoph Werner in Karlsruhe. Zudem zeichne sich eine «Gesundheitskrise» ab, weil viele Babyboomer aus Gesundheitsberufen ausschieden, aber weniger nachkämen. «Das heißt, wir laufen auf einen Engpass zu. Deswegen glauben wir, dass Menschen offen sein werden für Angebote auch außerhalb der klassischen Praxen.»

Seit kurzem führt dm in einigen Filialen Tests für Gesundheitsangebote wie Haut- und Blutanalysen sowie Augenscreenings durch, was von Arztverbänden kritisiert wurde. Zusätzlich werden nun Selbsttests, beispielsweise für Vitamin D und Eisen, angeboten. Des Weiteren ist geplant, noch in diesem Jahr eine eigene Online-Apotheke für rezeptfreie Medikamente wie Schmerzmittel zu eröffnen.

Werner kritisierte eine «Besitzstandswahrung» und Widerstand gegen Neuerungen in Deutschland. Etwa im Gesundheitsbereich werde jeder Vorschlag als abwegig dargestellt, obwohl jeder die Probleme sehen könne. 

Umsatz deutlich gesteigert 

Das Unternehmen experimentiere in dem Segment ohne zeitlichen Druck, sagte der Konzernchef. Da stecke viel Potenzial drin. «Wie groß es ist, werden wir sehen», sagte Werner auch mit Blick auf den Umsatz der Kette.

Im Geschäftsjahr 2024/25 stieg der Umsatz erneut – europaweit auf knapp 19,2 Milliarden Euro und davon in Deutschland auf rund 13,3 Milliarden Euro. Die Zuwächse der letzten drei Jahre waren rückläufig, betrugen zuletzt in Deutschland 6,5 Prozent und für die gesamte Gruppe 8,2 Prozent. Die Anzahl der Mitarbeiter erhöhte sich innerhalb eines Jahres um mehr als 4.000 auf 93.426, davon gut zwei Drittel in Deutschland.

Mehr als zwei Millionen Kundinnen und Kunden pro Tag

Den Angaben zufolge gehen hierzulande täglich durchschnittlich 2,2 Millionen Menschen bei dm einkaufen. Die Anzahl der Filialen stieg durch Neueröffnungen und Schließungen um 23 auf insgesamt 2.154.

1.847 Abholstationen sollen den Einkauf vereinfachen. An sechs Standorten erprobt dm seit diesem Jahr auch den Einsatz sogenannter 24/7-Abholstationen, damit Kundinnen und Kunden auch außerhalb von Ladenöffnungszeiten an die bestellte Ware kommen. Neu hinzugekommen sind im abgelaufenen Geschäftsjahr auch das Sortiment «Home & Living» und die Eigenmarke «dm home» für Haushaltsartikel und Dekor.

dpa