Weniger Müll in deutschen Supermärkten? Davon kann laut einer neuen Untersuchung keine Rede sein. In den Regalen dominieren weiter verpackte Waren und Einwegprodukte – wenige Märkte machen es besser.
DUH: Keine Fortschritte beim Verpackungsmüll in Supermärkten

In deutschen Supermärkten hat sich der Verpackungsmüll trotz jahrelanger Nachhaltigkeitsdebatten nach Angaben der Deutschen Umwelthilfe (DUH) kaum verringert. Für eine aktuelle, nicht repräsentative Untersuchung ließ die Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation in 48 Filialen von zwölf großen Supermarkt- und Discounterketten testen, wie Produkte in verschiedenen Warengruppen verpackt sind – darunter die Kategorien Obst und Gemüse, Getränke, Milch- und Joghurtprodukte sowie Frische- und Selbstbedienungstheken.
Für die Untersuchung besuchten die Tester laut DUH jeweils vier Filialen jeder Handelskette. Mithilfe eines standardisierten Bogens erfassten sie dort das Angebot in den jeweiligen Kategorien. Die DUH betonte, die Ergebnisse seien insbesondere bei Discountern durch deren «zentralisierte Sortimentsvorgaben» gut übertragbar. Bei Ketten mit vielen selbstständigen Filialleitern könne es hingegen gewisse regionale Abweichungen geben.
Aldi Nord: Verpackung macht Produkte haltbar und transportfähig
Einige Handelsketten reagierten kritisch auf den Bericht. Aldi Nord bezeichnete die Darstellung der DUH als «einseitig» und warf der Organisation vor, wichtige Faktoren wie die Recyclingfähigkeit von Verpackungen oder den Schutz vor Lebensmittelverlusten auszublenden. Verpackungen erfüllten schließlich auch die Funktion, Produkte haltbar und transportfähig zu machen. Darüber hinaus bemängelte Aldi Nord, dass im DUH-Bericht kein Vergleich der Ökobilanzen von Einweg und Mehrweg berücksichtigt worden sei.
Wer gut abschneidet
Im Test schnitten die Bio-Supermärkte besonders gut ab, da sie hauptsächlich unverpacktes Obst und Gemüse anboten und bei Getränken stark auf Mehrweg setzten. Die Discounter hingegen setzten größtenteils auf Einweg- und vorverpackte Ware. Die klassischen Vollsortimenter lagen dazwischen: Sie hatten zwar mehr unverpacktes Obst und Gemüse sowie Mehrweggetränke im Angebot als die Discounter, blieben jedoch insgesamt deutlich hinter dem Niveau der Bio-Supermärkte zurück.
DUH: Kein Trend zu weniger Verpackungen erkennbar
Die DUH bemängelt, dass auch im vierten Jahr in Folge kein eindeutiger Trend zu weniger Verpackungen oder mehr Mehrweg erkennbar ist. Bereits in den Vorjahren kamen die Tester zu dem Ergebnis, dass Bio-Supermärkte führend im Ressourcenschutz sind, während Discounter hauptsächlich auf Einwegverpackungen setzen. Im Bericht verweist die DUH auf bereits existierende Studien zur Ökobilanz von Getränkeverpackungen.