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Durchsuchungen in Berlin und auf Zypern wegen Online-Betrugs

Sie wollten ihr Geld gewinnbringend via Internet investieren – und sahen es nie wieder. Etwa 170 Menschen aus Deutschland haben bereits Anzeige erstattet. Nun gab es eine internationale Durchsuchung.

Mit falschen Finanzprodukten im Internet wurden mindestens 170 Personen aus Deutschland um ihr Geld betrogen.
Foto: Nicolas Armer/dpa

Eine Gruppe von Betrügern soll Anlegerinnen und Anleger durch betrügerische Investitionen um 10 Millionen Euro betrogen haben. Laut der Zentralstelle Cybercrime Bayern mit Sitz in Bamberg wurden kürzlich zwölf Geschäfts- und Privaträume in Deutschland und Zypern durchsucht, und vier Männer im Alter von 26 bis 39 Jahren wurden festgenommen. Es wird ihnen vorgeworfen, das ihnen anvertraute Geld nicht wie vereinbart investiert zu haben. Die Tätergruppierung wird wegen gewerbsmäßigen Bandenbetrugs im Bereich des Cybertradings untersucht.

Betrug mit Kryptowährungen

Cybertrading-Betrug tritt laut der Zentralstelle Cybercrime in den letzten Jahren sehr häufig auf. Angebliche Finanzexperten verleiten ihre potenziellen Opfer zu vermeintlich lukrativen Finanzprodukten, hauptsächlich im Zusammenhang mit Kryptowährungen. Tatsächlich werden die Einzahlungen jedoch nicht investiert. Falsche Onlineplattformen täuschen den Opfern Gewinne vor, die zu weiteren Investitionen führen sollen.

Es wird derzeit gegen die Gruppe ermittelt, die seit August 2022 mindestens 13 betrügerische Trading-Plattformen betrieben haben soll, darunter Halder-Bay, Advancia, Avanchie, Bitdach und Wega-Bay. Laut der Zentralstelle Cybercrime Bayern haben bisher etwa 170 geschädigte Personen aus Deutschland Anzeige erstattet.

Anzeige aus der Oberpfalz

Die Schwerpunkte der Razzien lagen in Berlin und der zyprischen Hafenstadt Limassol. Die Aktion wurde von Eurojust koordiniert, der Agentur der Europäischen Union für Zusammenarbeit in Strafsachen. Europol leistete ebenfalls Unterstützung. Die polizeilichen Ermittlungen werden von der Kriminalinspektion Amberg in der Oberpfalz durchgeführt, da dort eine Geschädigte Ende des letzten Jahres Anzeige erstattet hatte. Sie hatte über die Investment-Plattform Halder-Bay mehr als 30.000 Euro investiert.

Ein Investor aus Nordrhein-Westfalen musste den höchsten Einzelschaden hinnehmen. Ihm wurde laut Ermittlerangaben über drei Millionen Euro betrogen. Die weiteren Ermittlungen werden aufgrund der Komplexität der Täterstrukturen noch länger dauern, so die Zentralstelle Cybercrime Bayern.

dpa