Die privaten Haushalte in Deutschland sind reich wie nie. Dieses und nächstes Jahr dürften die Geldvermögen neue Höchststände erreichen, schätzt die DZ Bank. Mehrere Faktoren dämpfen aber den Anstieg.
DZ Bank: Geldvermögen der Deutschen steigt 2025 auf Rekord

Die Deutschen sind so reich wie nie zuvor – und ihr Geldvermögen wird voraussichtlich weiter steigen: Nach einem Rekordjahr 2024 prognostiziert die DZ Bank neue Höchststände. Laut einer neuen Studie sollen die privaten Geldvermögen in diesem Jahr um knapp fünf Prozent auf 9,9 Billionen Euro und bis 2026 um gut vier Prozent auf 10,3 Billionen Euro ansteigen.
Allerdings werde sich das Wachstum damit abschwächen. Denn die DZ Bank rechnet damit, dass die Sparquote der Bundesbürger sinkt. Zugleich steckten sie wieder mehr Geld in Immobilien, was aus dem Neugeschäft mit Baukrediten hervorgehe. Beides bremse den Aufbau des Geldvermögens. Auch erwartet die DZ Bank, dass sich die «extrem hohen Aktienkursgewinne aus 2023 und 2024» dieses und nächstes Jahr nicht wiederholen.
Schon 2024 Rekord bei den Geldvermögen
Schon im Jahr 2024 stieg das private Geldvermögen der Bundesbürger laut DZ Bank um 7,4 Prozent auf 9,4 Billionen Euro – angetrieben von einer hohen Ersparnis und Kursgewinnen an den Börsen. Aufgrund der Unsicherheit über das Ende der Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP, Jobverlusten in der Wirtschaftskrise und Zollankündigungen der USA legten viele Menschen daher viel Geld beiseite.
Laut der DZ Bank hat sich die Unsicherheit abgeschwächt, da die neue Bundesregierung Reformen für die Wirtschaft beschlossen und Milliarden-Summen für Infrastruktur und Verteidigung geplant hat. Trotzdem wird der größte Teil der Geldvermögensbildung voraussichtlich auch 2025 und 2026 wieder in Einlagen und Bargeld fließen.
Große Schere bei den Vermögen
Laut früheren Angaben der Bundesbank sind die Geldvermögen in Deutschland ungleich verteilt. Etwa die Hälfte gehört den reichsten zehn Prozent: ungefähr vier Millionen Haushalte. Diese Haushalte vermehren ihr Vermögen auch schneller, da sie mehr in Aktien und Fonds investieren als viele ärmere Haushalte.
Laut Bundesbank befinden sich am unteren Ende der Skala etwa 20 Millionen Haushalte, auf die lediglich acht Prozent des Geldvermögens entfallen. Sowohl die Bundesbank als auch die DZ Bank berücksichtigen in ihren Analysen Bargeld und Bankeinlagen, Wertpapiere wie Aktien und Fonds sowie Ansprüche gegenüber Versicherungen.