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Boom bei E-Zigaretten: Umsatz steigt um 25 Prozent

Die Beliebtheit von E-Zigaretten in Deutschland wächst rasant. Trotz Gesundheitsbedenken steigt der Marktanteil und Einweg-E-Zigaretten werden bald verboten.

Verbrannt wird nichts in der E-Zigarette, da eine Flüssigkeit erhitzt wird und verdampft, wie an den dichten Dampfwolken der Konsumenten zu sehen ist.
Foto: Wolf von Dewitz/dpa

Die Nachfrage nach E-Zigaretten steigt. Laut dem Bündnis für Tabakfreien Genuss (BfTG) in Dortmund wird der Umsatz im deutschen E-Zigaretten-Markt in diesem Jahr voraussichtlich 2,4 Milliarden Euro betragen – das sind 25 Prozent mehr als 2024. Dies bedeutet eine Beschleunigung des Wachstums, da der Zuwachs im vergangenen Jahr laut Branchenverband bei 20 Prozent lag. Der Verband stützt sich auf amtliche Angaben zu Steuerzeichen und eigene Brancheninformationen. Das BfTG erklärt diese Entwicklung damit, dass immer mehr Raucher aufhören und zur E-Zigarette wechseln.

Gemäß der Deutschen Befragung zum Rauchverhalten (Debra) der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf betrug der Anteil der E-Zigaretten-Nutzer an der Bevölkerung ab 14 Jahren in Deutschland im Juni 2025 2,9 Prozent. Ein Jahr zuvor, im Mai 2024, waren es 0,8 Prozentpunkte weniger gewesen.

Die in Elektro-Zigaretten verdampfenden Flüssigkeiten enthalten weniger Schadstoffe als verbrennender Tabak. Gesundheitsexperten warnen dennoch vor den Gefahren. «Mit dem Aerosol inhaliert man Schadstoffe, die im Körper Prozesse in Gang setzen, die die Basis sind für chronische Erkrankungen, vor allem in der Lunge und Herzkreislauferkrankungen», sagt Katrin Schaller vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ).

Einweg-E-Zigaretten bleiben relevantes Marktsegment

Besonders umstritten sind Einweg-E-Zigaretten, die nach einigen Hundert Zügen weggeschmissen werden. Statt sie als Elektroschrott zu entsorgen, werden sie häufig in den Restmüll oder in die Gelbe Tonne geworfen, wo sich die Elektronik später im Müllwagen oder auf Sortieranlagen entzünden kann und Brände ausgelöst werden. Der Anteil der Wegwerfartikel am E-Zigaretten-Markt liegt den Angaben zufolge inzwischen bei zehn Prozent. Das sind zwar fünf Prozentpunkte weniger als 2024, allerdings ist der Markt stark gewachsen.

Der Verband BfTG hebt hervor, dass Mehrweg-Systeme an Wichtigkeit gewinnen. Im Februar 2027 tritt eine EU-Regelung in Kraft, die den Verkauf von Einweg-E-Zigaretten de facto untersagt.

Die Tabakbranche ist im Wandel. Zigarettenfabrikanten wie Philip Morris International (PMI, «Marlboro») und British American Tobacco (BAT, «Lucky Strike») setzen immer stärker auf Alternativen zum klassischen Glimmstängel, sie verkaufen auch E-Zigaretten und Tabakerhitzer. Dieser Trend ist auch auf der Intertabac zu sehen, wo immer mehr Alternativen zur Zigarette angeboten werden.

dpa