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Rückgang bei energetischen Sanierungen im eigenen Haus

Eigenheimbesitzer zeigen weniger Bereitschaft zur Sanierung, trotz steigender Kosten und staatlicher Förderung. Gründe und Motivationen werden beleuchtet.

Haus während einer Sanierung: Oft wird das Dach gedämmt.
Foto: Daniel Bockwoldt/dpa

Die Bereitschaft, das selbst bewohnte eigene Haus energetisch zu sanieren, nimmt ab. Dies zeigt eine Umfrage im Auftrag der Initiative klimaneutrales Deutschland unter Besitzern von Ein- und Zweifamilienhäusern, die sie selbst bewohnen. Die Umfrage gibt auch Aufschluss darüber, wie viel Geld investiert wird und welche Gründe Menschen von Sanierungen abhalten oder sie dazu motivieren.

Wie hoch ist die Sanierungsbereitschaft?

Fast die Hälfte der Hausbesitzer gibt an, derzeit Energiesparmaßnahmen durchzuführen oder dies in den letzten fünf Jahren getan zu haben. Von denen, die dies nicht getan haben, planen 11,8 Prozent in den nächsten zwölf Monaten Maßnahmen zu ergreifen. Dies ist jedoch ein deutlicher Rückgang. Vor zwei Jahren hatten bei einer ähnlichen Umfrage noch 17,9 Prozent derjenigen, die noch nicht saniert haben, entsprechende Pläne.

Was ist geplant?

Ganz oben auf der Liste der von den Sanierenden geplanten Maßnahmen steht die Dachdämmung, die von knapp einem Drittel genannt wird. Nur minimal dahinter liegen neue Fenster mit besserer Verglasung und Solaranlagen. Der Einbau einer Wärmepumpe auf Rang vier fällt mit knapp einem Sechstel im Vergleich bereits deutlich zurück. Dahinter folgen Solarthermie mit gut einem Siebtel und Fassadendämmung mit einem Achtel. Eine ganze energetische Komplettsanierung plant knapp jeder 21. aus dieser Gruppe.

Wie viel Geld wollen die Menschen ausgeben?

Etwa 20 Prozent der Befragten gaben an, dass ihr Budget für geplante oder bereits umgesetzte Maßnahmen über 40.000 Euro liegt. Bei etwa 25 Prozent lag das Budget zwischen 20.000 und 40.000 Euro. Zwischen einem Viertel und einem Fünftel der Befragten haben Budgets bis 10.000 Euro, ebenso viele liegen bei 10.000 bis 20.000 Euro. Etwa 10 Prozent machten keine Angaben.

Was hält Eigenheimbesitzer vom energetischen Sanieren ab?

In der Umfrage wird am häufigsten angegeben, dass das Haus keine Sanierung benötigt. Knapp dahinter liegt der Wunsch, keinen Kredit dafür aufnehmen zu müssen. Ebenso werden die Bedenken geäußert, dass die Investition nicht bezahlbar sei, Verunsicherung durch politische Debatten, der organisatorische Aufwand und die Sorge, in ein paar Jahren erneut nach neuen Standards sanieren zu müssen.

Was könnte das ändern?

Wenn man diejenigen befragt, die weder saniert haben noch gerade dabei sind, was sie zu einem solchen Schritt motivieren könnte, wird am häufigsten eine einfache und unkomplizierte Umsetzung genannt, gefolgt von der Möglichkeit, dass die Sanierung technisch notwendig sein könnte. Staatliche Förderung liegt knapp dahinter auf dem dritten Platz. Positive Aspekte für die Umwelt, Anpassungen an den Klimawandel oder niedrige Kreditzinsen spielen dagegen kaum eine Rolle.

Und was trieb die an, die saniert haben?

Diejenigen, die zuletzt saniert haben oder aktuell sanieren, tun dies besonders häufig, um den Wohnkomfort zu erhöhen. Gut 80 Prozent gaben an, dass dies voll und ganz oder eher zutrifft. Danach kommen die Wertsteigerung der eigenen Immobilien und die Angst vor steigenden Energiekosten. Positive Umweltaspekte liegen an vierter Stelle, wobei immerhin 73 Prozent hier voll und ganz oder zumindest eher zustimmen.

Sind die Sanierenden zufrieden?

Lediglich bei einer kleinen Minderheit der Befragten wurden die Erwartungen an die durchgeführten energetischen Sanierungen nicht erfüllt. 96,5 Prozent gaben an, dass sie vollständig oder zumindest eher eingetroffen seien.

dpa