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Ein Quadratmeter Haus auf Sylt kostet fast 14.600 Euro

Die Immobilienpreise an der deutschen Nord- und Ostseeküste ziehen vielerorts wieder an. Ein Haus auf Sylt oder Norderney dürften sich nur die wenigsten noch leisten können. Doch es gibt Alternativen.

Wer auf der Nordseeinsel Sylt ein Haus kaufen möchte, muss laut dem jüngsten Küstenreport im Schnitt fast 14.600 Euro pro Quadratmeter bezahlen. (Archivbild)
Foto: Axel Heimken/dpa

Die Preise für Immobilien an der deutschen Nord- und Ostseeküste, die bei Urlaubern beliebt sind, steigen teilweise wieder deutlich an. Insbesondere diejenigen, die ein Haus auf den Nord- oder Ostfriesischen Inseln in der Nordsee suchen, müssen tief in die Tasche greifen. Auf dem Festland und an der Ostsee ist es hingegen deutlich günstiger. Dies geht aus dem aktuellen Küstenreport der bundesweit tätigen Maklerfirma Von Poll Immobilien hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Preisanstieg teils um mehr als zehn Prozent

Die Nordseeküste mit seinem Unesco-Weltnaturerbe Wattenmeer, dem weltweit größten zusammenhängenden Schlickwatt- und Sandgebiet, ist bei Immobilienkäufern weiter sehr beliebt. Zuletzt waren die Preise wegen der Auswirkungen des Ukraine-Kriegs, gestiegener Kosten, der Inflation sowie Zinserhöhungen teils deutlich gesunken. «Aktuell sehen wir jedoch eine Umkehr», sagte der geschäftsführende Gesellschafter der Immobilienfirma, Daniel Ritter. In neun der zwölf analysierten Regionen seien die Durchschnittspreise für Häuser im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum wieder gestiegen – teils sogar um mehr als zehn Prozent.

Die Nordfriesischen Inseln vor Schleswig-Holstein bleiben weiterhin die teuerste Region. Im ersten Quartal betrug der durchschnittliche Preis pro Quadratmeter Wohnfläche auf Sylt, Föhr, Amrum und Pellworm laut Angaben 12.294 Euro. Dies entspricht einem Anstieg von 10,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum und stellt den höchsten Anstieg in der Untersuchung dar.

Fast 14.600 Euro für einen Quadratmeter Wohnraum auf Sylt

Hauptverantwortlich für die sehr hohen Preise ist die Insel Sylt, die seit jeher zu den teuersten Regionen Deutschlands zählt. Dort stiegen die Preise den Angaben zufolge zwar nur um 5,3 Prozent. Ein Quadratmeter Wohnfläche kostete aber immer noch im Schnitt 14.597 Euro. «Besonders wertstabil zeigen sich weiterhin die Top-Lagen auf Sylt mit Wasserblick, die Ruhe und Privatsphäre bieten, gleichzeitig aber auch eine gute Infrastruktur aufweisen», sagte der Geschäftsstellenleiter des Sylter Büros, Martin Weiß.

Die Ostfriesischen Inseln vor der niedersächsischen Küste sind deutlich günstiger, aber für viele immer noch unerschwinglich. Auf Norderney, Juist oder Spiekeroog kostete ein Haus im Schnitt 8.743 Euro pro Quadratmeter – 2,9 Prozent weniger als im Vorjahresquartal. Auf dem Festland war eine Immobilie noch günstiger zu haben. Am preiswertesten war es im Landkreis Wesermarsch, wo ein Haus im ersten Quartal durchschnittlich 1.833 Euro pro Quadratmeter kostete.

Halbinsel Fischland-Darß-Zingst teuerste Ostseeregion

An der deutschen Ostseeküste, die für ihre Sandstrände, historischen Badeorte und kleinen Fischerdörfer bekannt ist, zeigt sich ein ähnliches Bild, jedoch auf einem deutlich niedrigeren Niveau. Die teuerste Region mit einem durchschnittlichen Immobilienpreis von 4.450 Euro pro Quadratmeter war die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst in Mecklenburg-Vorpommern. Danach folgten auf dem Festland die Stadt Rostock mit Quadratmeterpreisen von 3.730 Euro sowie die Inseln Usedom mit knapp 3.600 Euro und Fehmarn in Schleswig-Holstein mit knapp 3.500 Euro. Laut dem Küstenreport waren die günstigsten Häuser im Landkreis Vorpommern-Greifswald mit durchschnittlich fast 1.600 Euro pro Quadratmeter zu finden.

«Immobilien mit Wasserblick, moderner Ausstattung und guter Vermietbarkeit sind nach wie vor stark nachgefragt», sagte der Geschäftsstellenleiter bei Von Poll Immobilien für Kiel, Plön, Eckernförde, Neumünster und Rendsburg, Robert Rothböck. Aber auch Immobilien in zweiter Reihe seien gut verkäuflich. Beherrschendes Thema seien weiterhin die energetischen Standards. «Insbesondere Sanierungsmaßnahmen rücken immer weiter in den Fokus.»

dpa