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Ein Unfall mit E-Auto kostet mehr als mit Verbrenner – noch

Unfallreparaturen sind bei Stromern im Schnitt teurer als bei Verbrennern. Aber mit wachsender Erfahrung von Werkstätten schmilzt der Unterschied. Versicherer sehen Rückenwind für die Verkehrswende.

Je mehr Elektroautos unterwegs seien, desto weniger unterscheide sich ihre Schadenbilanz von Verbrennern, sagt die GDV-Geschäftsführerin Anja Käfer-Rohrbach. (Archivbild)
Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Unfallkosten bei Elektroautos sind teurer als bei Verbrennungsmotoren – aber der Unterschied nimmt ab. Laut einer Auswertung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) sind Vollkaskoschäden bei reinen Elektrofahrzeugen derzeit durchschnittlich 15 bis 20 Prozent teurer als bei vergleichbaren Verbrennungsmotorfahrzeugen. Vor einem Jahr lag der Unterschied noch bei 20 bis 25 Prozent.

In Bezug auf die Schadenshäufigkeit haben Elektroautos jedoch einen Vorteil. Dennoch verringert sich auch hier der Unterschied: Ein typisches Elektroauto verursachte zuletzt nur noch etwa 10 bis 15 Prozent weniger Vollkasko-Schäden als ein vergleichbarer Verbrenner. Zuvor waren es noch 15 bis 20 Prozent weniger.

Neue Normalität bei E-Autos

«Je mehr Elektroautos auf der Straße unterwegs sind, desto weniger unterscheiden sich ihre Schadenbilanzen von vergleichbaren Autos mit Verbrennungsmotoren», sagte die stellvertretende GDV-Geschäftsführerin Anja Käfer-Rohrbach. Werkstätten, Abschleppdienste, Feuerwehren und Gutachter hätten inzwischen mehr Erfahrung im Umgang mit beschädigten Stromern. 

Nach Einschätzung des GDV ist diese Entwicklung positiv für die Verkehrswende. «Langfristig deutlich höhere Reparaturkosten hätten der Akzeptanz von Elektroautos schaden können», sagte Käfer-Rohrbach. 

Die Kosten für Unfallschäden bei E-Autos werden jedoch nicht günstiger. Sie steigen nur langsamer als bei Verbrennungsmotoren, wodurch die Differenz kleiner wird.

Mehr als fünfmal so viele Stromer wie 2021

Zum 1. April 2025 waren in Deutschland laut Kraftfahrt-Bundesamt über 1,7 Millionen Elektro-Pkw zugelassen – mehr als fünfmal so viele wie Anfang 2021. Ihr Anteil an allen zugelassenen Pkw beträgt damit 3,5 Prozent. Für die Untersuchung des GDV wurden 53 Modellreihen von Elektro- und Verbrennerautos verglichen, die sich möglichst ähnlich sind.

dpa