ZVEI fordert weniger Bürokratie, niedrigere Steuern und Strompreise, um Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Handeln der Bundesregierung dringend erforderlich.
Deutsche Elektroindustrie vor Flaute bis 2025
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Laut dem Branchenverband ZVEI wird es auch im Jahr 2025 eine Flaute in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie geben. Es wird ein Minus von zwei Prozent bei der preisbereinigten Produktion elektrotechnischer und elektronischer Güter erwartet.
«Der Industriestandort Deutschland ist überreguliert und zu teuer. Er behindert unternehmerische Initiative und hat an internationaler Wettbewerbsfähigkeit verloren», sagt ZVEI-Präsident Gunther Kegel.
Zu viele Vorschriften, zu hohe Steuern
Zu viel Bürokratie bremse Innovationen, die Unternehmenssteuerbelastung müsse «auf ein international wettbewerbsfähiges Niveau abgesenkt» werden, fordert der ZVEI. Auch die Strompreise seien zu hoch: Die Stromsteuer müsse für alle Verbrauchergruppen – private Haushalte, Gewerbe, Handel und Dienstleistungen – auf den europäischen Mindestsatz gesenkt werden.
Schwieriges Jahr 2024
Im letzten Jahr erlitten Deutschlands Elektro- und Digitalhersteller zahlreiche Rückschläge.
- Weniger hergestellt: Die preisbereinigte Produktion brach von Januar bis einschließlich November zum Vorjahreszeitraum um mehr als neun Prozent ein. Damit fällt die Bilanz noch schlechter aus, als die im Oktober bereits auf minus sieben Prozent nach unten korrigierte Produktionsprognose erwarten ließ.
- Weniger Umsatz gemacht: Bei den nominalen Erlösen verzeichnete die Branche in dem Elf-Monats-Zeitraum einen Rückgang um sechseinhalb Prozent. Für das Gesamtjahr 2024 ergibt sich nach ZVEI-Hochrechnung somit ein Umsatz von etwa 223 Milliarden Euro – nach 238 Milliarden Euro im Jahr davor.
- Weniger ins Ausland verkauft: Die Elektroexporte gaben von Januar bis November 2024 um vier Prozent nach. Alle wichtigen Absatzmärkte drehten ins Minus, inklusive der beiden größten Märkte China und USA.
- Weniger Beschäftigte: Zuletzt waren in der Branche in Deutschland gut 892.000 Menschen tätig und somit zwei Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
Hoffen auf die neue Bundesregierung
«Um ein weiteres Rezessionsjahr zu vermeiden, muss die kommende Bundesregierung dringend handeln», mahnt ZVEI-Präsident Kegel. «Wir brauchen eine Effizienzwende – nicht nur technologisch, sondern insbesondere auch politisch und regulatorisch: Weniger Bürokratie, mehr Freiheit für Unternehmergeist, mehr Raum für Innovationen.»