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Teslas Absatzrekord dank US-Subventionen

Kaufinteressenten schlugen vor Steuergutschrift zu, Analysten überrascht, Zukunft von Tesla in Robotaxis und humanoiden Robotern.

Tesla verbucht einen Verkaufsrekord.
Foto: Patrick Pleul/dpa

Der Endspurt bei den US-Subventionen für den Kauf von Elektroautos führte bei Tesla zu einem Absatzrekord, nachdem die Verkäufe monatelang gesunken waren. Im vergangenen Quartal stiegen die Auslieferungen des von Elon Musk geführten Unternehmens im Jahresvergleich um 7,4 Prozent auf 497.099 Fahrzeuge. Analysten hatten im Durchschnitt einen Rückgang von etwa fünf Prozent erwartet. In den ersten beiden Quartalen des Jahres waren die Tesla-Auslieferungen jeweils um etwa 13 Prozent gesunken.

Analysten hatten bereits erwartet, dass einige Käufer in den USA vor dem Auslaufen der Steuergutschrift von 7.500 Dollar Ende September zuschlagen würden. Sie gingen jedoch größtenteils davon aus, dass es dennoch zu einem erneuten Rückgang kommen würde. Die Frage ist nun, welche Auswirkungen potenziell vorgezogene Käufe auf den Absatz im aktuellen Quartal und darüber hinaus haben werden.

Musk hatte bereits darauf hingewiesen, dass er mit einigen schwierigen Quartalen rechnet. Der Tech-Milliardär hat die Bedeutung des Autoverkaufs für das Unternehmen jedoch schon seit geraumer Zeit heruntergespielt. Er behauptet, dass die Zukunft von Tesla in Robotaxis und humanoiden Robotern liegen wird. In beiden Bereichen befindet sich das Unternehmen jedoch noch in den Anfängen – und sieht sich mit viel Konkurrenz konfrontiert.

Tesla produzierte im letzten Quartal insgesamt 447.410 Autos aller Modelle, was einem Rückgang von 4,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Musks Politik und mehr Konkurrenz 

Die Übergangsphase im ersten Vierteljahr war für den Rückgang des Bestsellers Model Y verantwortlich, neben den politischen Kontroversen um Tesla-Chef Elon Musk. Auch im zweiten Quartal mit einer stabilen Produktion des Model Y verbesserte sich die Situation nicht.

Im Bereich der Elektroautos bekommt Tesla zunehmend Konkurrenz von anderen Herstellern, während sich das Erscheinungsbild des Vorreiters zumindest optisch kaum verändert. Viele Käufer in den USA entscheiden sich für Fahrzeuge mit Hybridantrieben oder Verbrennungsmotoren. Gleichzeitig reduzierten die US-Autokonzerne ihre Elektropläne für die beliebten großen Pickups in Amerika. Auch Teslas futuristisch aussehender Elektro-Pickup Cybertruck ist kein Verkaufsschlager.

Weiter Rückgänge in Europa 

In Europa ist Tesla weiterhin auf rasanter Talfahrt. Im August fielen die Neuzulassungen in der Europäischen Union nach Zahlen des Branchenverbands Acea im Jahresvergleich um 36,6 Prozent auf 8.220 Fahrzeuge. Im Juli gab es ein Minus von gut 42 Prozent. Teslas Anteil am EU-Automarkt sank inzwischen auf 1,2 Prozent.

Laut dem Finanzdienst Bloomberg hat Musk im Sommer die Leitung der Produktion und des Verkaufs in Europa persönlich übernommen, nachdem sein langjähriger Vertrauter Omead Afshar das Unternehmen verlassen hatte. Tesla betreibt sein europäisches Werk in Grünheide bei Berlin. Der Konzern gibt keine Informationen über die Ergebnisse in einzelnen Regionen und Ländern bekannt.

dpa