Trianel, Luxcara und BKW planen in Waltrop einen Speicher mit 1.800 Megawattstunden Kapazität. Strom für 600 Haushalte könnte ein Jahr lang gespeichert werden.
Deutschlands größter Batteriespeicher entsteht im Ruhrgebiet
Einer der größten Batteriespeicher Deutschlands soll in den kommenden Jahren im Ruhrgebiet gebaut werden. Die Energieunternehmen Trianel, Luxcara und BKW planen in Waltrop einen Speicher mit einer Leistung von zunächst 900 Megawatt, wie Trianel in Aachen mitteilte. «Weitere bis zu 600 MW befinden sich in Vorbereitung», hieß es.
Der Speicherpark wird in der ersten Ausbaustufe eine Speicherkapazität von 1.800 Megawattstunden (MWh) haben. Mit dieser Menge Strom könnten theoretisch etwa 600 Haushalte mit einem Jahresverbrauch von 3.000 Kilowattstunden ein ganzes Jahr lang mit Strom versorgt werden.
Batteriespeicher: Strom günstig kaufen und mit Gewinn verkaufen
Energieunternehmen speichern Strom, den sie günstig erworben haben, in großen Batterien und verkaufen ihn zu einem höheren Preis. Aufgrund der schnellen Verfügbarkeit des gespeicherten Stroms tragen die Speicher auch zur Stabilität des Stromnetzes bei.
«Batteriespeicher eignen sich hervorragend, um sowohl markt- als auch netzdienlich das Gesamtsystem zu stabilisieren», erklärte Trianel-Chef Sven Becker. «Großbatterien ermöglichen es uns, erneuerbare Energie intelligent zu speichern und gezielt zu handeln», erklärte BKW-Chef Robert Itschner.
Batteriepark wird neben Kohlekraftwerk gebaut
Geplant ist, den Batteriepark auf einem ungenutzten Gelände neben dem Trianel Steinkohlekraftwerk Lünen zu errichten. Die Batterien vom Typ Lithium-Eisenphosphat sollen in Containern installiert werden. Der Baubeginn ist für 2026 geplant. Die Inbetriebnahme ist für das erste Quartal 2028 vorgesehen.
Geschätzte Gesamtkosten: Über 600 Millionen Euro
Auf Luxcara (Hamburg), eine Investmentfirma, die sich auf Energiewende-Projekte spezialisiert hat, entfallen 520 Megawatt Leistung, auf das schweizerische Energieunternehmen BKW (Bern) 300 Megawatt und auf die Stadtwerke-Kooperation Trianel 80 Megawatt. BKW schätzt das Investitionsvolumen für sein Drittel auf über 200 Millionen Euro. Das Gesamtprojekt dürfte daher mehr als 600 Millionen Euro kosten.
Laut den Battery Charts der Universität Aachen gibt es derzeit in Deutschland 317 Großspeicher mit einer Speicherkapazität von jeweils mehr als 1.000 Kilowattstunden.
Mehrere Großspeicher in Deutschland geplant
Auch weitere Energieunternehmen haben Pläne für große Anlagen. RWE plant in Hamm drei Batterieparks mit einer Gesamtkapazität von 1.200 Megawattstunden zu errichten. Die Tochtergesellschaft von Eon, PreussenElektra, plant am Standort des Atomkraftwerks Brokdorf in Schleswig-Holstein einen Batteriespeicher mit einer Kapazität von 1.600 Megawattstunden. Auch der Energiekonzern Leag plant bis 2030 im Lausitzer Braunkohlenrevier einen großen Batteriepark zu errichten.