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Inflation in Deutschland: Preise steigen weiter, Kaufkraft sinkt

Verbraucherpreise stiegen im Oktober um 0,3 Prozent. Dienstleistungen und Lebensmittel verteuerten sich, Nettokaltmieten stiegen um 2,0 Prozent.

Viele Lebensmittel sind deutlich teurer geworden. (Symbolbild)
Foto: Sebastian Kahnert/dpa

Im Oktober ist das Leben in Deutschland nicht mehr so stark verteuert worden. Die Inflation liegt weiterhin bei 2,3 Prozent, wie das Statistische Bundesamt bestätigte. Steigende Inflationsraten beeinträchtigen die Kaufkraft der Bevölkerung.

Vor allem bei Dienstleistungen stiegen die Preise im Vergleich zum Oktober 2024 deutlich an. Auch die Kosten für Lebensmittel stiegen weiter, wenn auch weniger als in den Vormonaten. Laut Berechnungen der Statistiker aus Wiesbaden stiegen die Verbraucherpreise von September auf Oktober dieses Jahres insgesamt um 0,3 Prozent.

Dienstleistungspreise steigen seit Monaten überdurchschnittlich

Die Preise für Dienstleistungen wie Reisen und Autoreparaturen stiegen im Vergleich zum Vorjahr überdurchschnittlich um 3,5 Prozent. Personenbeförderung (+11,4 Prozent) und Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (+8,0 Prozent) wurden deutlich teurer. Auch Dienstleistungen in Krankenhäusern verlangten im Vergleich zum Vorjahr höhere Preise. Die Nettokaltmieten stiegen im Durchschnitt um 2,0 Prozent.

Auch beim täglichen Einkauf spüren die Menschen hierzulande die Inflation: Viele Lebensmittel sind erheblich teurer als vor der Corona-Pandemie. Immerhin hat sich der Preisanstieg bei Nahrungsmitteln im dritten Monat in Folge verlangsamt und betrug im Oktober 1,3 Prozent. Zuletzt lag die Teuerungsrate in diesem Bereich im Januar 2025 niedriger. Vor einem Jahr waren vor allem Speisefette und Speiseöle sowie Gemüse günstiger. Hingegen stieg der Preis für Kaffee rasant an, um 21,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Energie günstiger als ein Jahr zuvor 

Laut Bundesamt waren Kraftstoffe, Strom und Gas im Oktober im Vergleich zum Vorjahr sogar um 0,9 Prozent günstiger. Die Kerninflation, ohne die schwankungsanfälligen Preise für Nahrungsmittel und Energie, blieb jedoch im Oktober bei 2,8 Prozent konstant.

Große Teuerungswelle ausgelaufen

Volkswirte schätzen ein, dass Verbraucher in Deutschland vorerst mit Inflationsraten über zwei Prozent rechnen müssen. Die Europäische Zentralbank (EZB) betrachtet es als ihre Hauptaufgabe, für stabile Preise und somit einen stabilen Euro zu sorgen, wenn die Inflation mittelfristig bei 2,0 Prozent liegt.

Zumindest die große Teuerungswelle, die Deutschland nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine erfasst hatte, ist vorbei. Im Oktober 2022 war die Inflation hierzulande auf fast neun Prozent gestiegen.

Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute erwarten für das laufende Jahr eine relativ moderate Inflationsrate von 2,1 Prozent für Europas größte Volkswirtschaft Deutschland – ähnlich wie im Jahr 2024 mit 2,2 Prozent.

dpa