Zu Jahresbeginn gab es eine Welle von Atemwegserkrankungen. Das sorgt für einen weiterhin hohen Krankenstand. DAK-Chef Storm fordert eine grundsätzliche Debatte über die Ursachen der Arbeitsausfälle.
Erkältungswelle hält Fehlzeiten hoch
Eine starke Erkältungswelle hat die Fehlzeiten von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Deutschland im ersten Quartal auf hohem Niveau gehalten. Laut Angaben der DAK-Gesundheit hatten die Beschäftigten rund ein Viertel mehr Fehltage aufgrund von Atemwegsproblemen als im ersten Quartal 2024. Leichte Rückgänge in fast allen anderen Erkrankungsgruppen haben diesen Anstieg größtenteils kompensiert.
Der Krankenstand unter den DAK-Versicherten betrug insgesamt 6,0 Prozent in den ersten drei Monaten, was 0,1 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert lag. Im Jahr 2023 sank dieser Wert auf 5,5 Prozent, laut Angaben der Krankenkasse. Ein Krankenstand von 6,0 Prozent bedeutet, dass durchschnittlich 60 von 1.000 Beschäftigten jeden Tag von Januar bis einschließlich März krankgeschrieben waren.
Nach Angaben der DAK-Gesundheit waren fast 40 Prozent der rund 2,2 Millionen erwerbstätigen Versicherten mindestens einmal krankgeschrieben. Dies bedeutet einen leichten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr (38 Prozent).
DAK-Chef Storm sieht keine Entwarnung
«Wir können beim Krankenstand keine Entwarnung geben», so DAK-Vorstandschef Andreas Storm. «Die Fehlzeiten der Beschäftigten liegen weiterhin auf einem zu hohen Niveau. Es braucht eine gründliche und seriöse Debatte über die Ursachen, denn angesichts der anhaltenden Wirtschaftsschwäche in Deutschland kommt den Fehlzeiten der Beschäftigten eine besondere Bedeutung zu.»
Laut den Angaben verursachten Atemwegserkrankungen wie Erkältungen und Bronchitis insgesamt etwa 158 Fehltage pro 100 DAK-versicherten Beschäftigten – ein Anstieg um 31 Tage im Vergleich zum ersten Quartal 2024. Dies entspricht einem Zuwachs von 24 Prozent.
Die meisten Fehltage im ersten Quartal wurden von drei Krankheitsgruppen verursacht: Nach Atemwegsproblemen folgten psychische Erkrankungen wie Depressionen sowie Muskel-Skelett-Probleme, wie Rückenschmerzen.