Erneuerbare Energien decken 57 Prozent des Stromverbrauchs

Fast 57 Prozent des Stromverbrauchs in Deutschland werden mittlerweile durch erneuerbare Energien, insbesondere aus Wind und Sonne, gedeckt. Laut Branchenverbänden liegt dieser Anteil in den ersten drei Quartalen auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahreszeitraum. Die Produktion von Solarstrom ist um fast ein Viertel gestiegen.

Die Windkraftproduktion an Land ist um zwölf Prozent gesunken. Dies sei auf ein windschwaches erstes Quartal zurückzuführen, wie vorläufige Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zeigen.

Reiche will Kurswechsel in der Energiewende

Die Bruttostromerzeugung war also um 0,9 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum. Braun- und Steinkohlekraftwerke hatten zusammen einen Anteil von etwas mehr als 20 Prozent, während Gaskraftwerke einen Anteil von rund 16 Prozent ausmachten.

Wirtschafts- und Energieministerin Katherina Reiche (CDU) plant eine Änderung des Kurses in der Energiewende. Sie erwartet, dass der Anstieg des Stromverbrauchs in den nächsten Jahren weniger stark ausfallen wird. Dies könnte Auswirkungen auf den Ausbau der erneuerbaren Energien sowie des Stromnetzes haben. Um Kosten zu reduzieren, beabsichtigt Reiche auch, die staatliche Förderung für neue, kleine Solaranlagen auf dem Dach zu streichen.

Förderung für den Bau neuer Gaskraftwerke

Das ist jedoch noch nicht in der Koalition beschlossene Sache. Reiche hält daran fest, den Anteil des Ökostroms bis 2030 auf 80 Prozent zu erhöhen. Um die schwankende Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien auszugleichen, plant die Regierung im Zuge des schrittweisen Kohleausstiegs eine staatliche Förderung für den Bau neuer Gaskraftwerke.