Der Verkauf der Mercedes-Autohäuser startet in Neu-Ulm. Der Konzern verhandelt schon über weitere Standorte.
Erste Mercedes-Niederlassung verkauft
Der Verkauf der Autohäuser von Mercedes-Benz in Deutschland hat begonnen. «Mit der Unterzeichnung der Verträge für den Verkauf der Niederlassung in Neu-Ulm ist jetzt der Startschuss für die planmäßige Umsetzung erfolgt», teilte das Unternehmen mit.
Die Sterne Gruppe GmbH habe den Zuschlag für das Autohaus mit rund 200 Beschäftigten bekommen. Das Unternehmen betreibe schon heute 15 Mercedes-Standorte in Süddeutschland und habe ein langfristiges Konzept für Neu-Ulm. «Mercedes-Benz befindet sich zudem in sehr konstruktiven Gesprächen mit potenziellen Erwerbern für weitere Standorte.»
Neuaufstellung soll Vertrieb zukunftsfähig machen
Es wurde Anfang 2024 bekannt, dass der Stuttgarter Autobauer erwägt, seine Autohäuser zu verkaufen. Das Unternehmen gab bekannt, dass eine Prüfung ergeben habe, dass ein Verkauf sinnvoll sei. Dies solle dazu dienen, den Vertrieb zukunftsfähig zu machen.
Potenzielle Käufer müssen also verschiedene Anforderungen erfüllen – darunter Handelsexpertise, unternehmerische Kompetenz, wirtschaftliche Stärke, Investitionsbereitschaft und Offenheit gegenüber Arbeitnehmervertretungen. Der Verkauf an reine Finanzinvestoren ist nicht vorgesehen.
Proteste der Beschäftigten
Betroffen sind nach früheren Angaben von Mercedes-Benz etwa 8.000 Menschen in Deutschland, die in rund 80 Betrieben beschäftigt sind. Gesamtbetriebsratschef Ergun Lümali hatten den Schritt nach Bekanntwerden zunächst mit scharfen Worten kritisiert und Widerstand angekündigt. Die Pläne seien ein «Schlag ins Gesicht».
Mercedes kündigte im Sommer letzten Jahres nach Protesten der Beschäftigten eine Einigung mit dem Gesamtbetriebsrat über wesentliche Eckpunkte für mögliche Betriebsübergänge zu potenziellen Erwerbern an.