Das Münchner Unternehmen plant eine Barkapitalerhöhung und den Verkauf von Aktienpaketen zur finanziellen Gesundung.
Baywa einigt sich auf Sanierungsplan bis 2027
Beim hoch verschuldeten Münchner Mischkonzern Baywa steht der erste große Schritt zur erhofften finanziellen Gesundung bevor: Das Unternehmen hat sich mit den wichtigsten Gläubigerbanken und den beiden Hauptaktionären auf den detaillierten Fahrplan für die Sanierung bis zum Jahr 2027 geeinigt. Die Baywa veröffentlichte dazu in der Nacht eine Börsenpflichtmitteilung. Die Sanierungsvereinbarung soll bis spätestens Ende April 2025 rechtsverbindlich abgeschlossen sein, einschließlich einer Neuordnung der Finanzierung.
Kapitalerhöhung über 150 Millionen Euro
Ein wichtiger Teil des Sanierungskonzepts umfasst die Emission neuer Aktien in Form einer Barkapitalerhöhung mit Bezugsrecht für die bestehenden Baywa-Aktionäre in Höhe von 150 Millionen Euro. Die genauen Details sollen im ersten Quartal des kommenden Jahres festgelegt werden.
Große Unternehmensbeteiligung in Österreich wird verkauft
Des Weiteren startet die erwartete Verkleinerung der Baywa: In Österreich plant das Unternehmen, bis Ende März seinen knapp 48-prozentigen Anteil an der Raiffeisen Ware Austria (RWA) sowie ein weiteres Aktienpaket für 176 Millionen Euro zu veräußern. Der entsprechende Vertrag wurde bereits unterzeichnet, jedoch steht die kartellrechtliche Genehmigung noch aus.
Die Baywa ist einer der größten deutschen Agrarhändler und spielt eine wichtige Rolle für Landwirtschaft und Lebensmittelversorgung im Süden und Osten Deutschlands. Der Konzern hat Schulden in Milliardenhöhe, die aus einer schnellen Expansion auf Pump im letzten Jahrzehnt resultieren.
Anfang Dezember kündigte die Baywa einen größeren Stellenabbau an: Von den 8000 Vollzeitstellen in der Muttergesellschaft Baywa AG sollen 1300 gestrichen werden, was 16 Prozent der Vollzeit-Arbeitsplätze entspricht.