Deutsche Autos werden sauberer, aber Kleinwagen schrumpfen
Der Anteil von Euro 6-Autos steigt, während Klein- und Kompaktwagen im Bestand abnehmen. SUVs und Elektroautos nehmen zu.
Die Zahl der Autos mit mindestens Euro 6 ist gestiegen. (Symbolbild)
Foto: Marijan Murat/dpa/dpa-tmn
Die Fahrzeuge auf den Straßen in Deutschland werden immer sauberer. Laut Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes vom 1. Januar haben fast 53 Prozent der gut 49 Millionen zugelassenen Pkw entweder den Abgasstandard Euro 6 oder sind als reine E-Autos unterwegs, die keine Abgase ausstoßen. Vor einem Jahr lag der Anteil bei 49 Prozent. Gleichzeitig nimmt jedoch der Anteil von Klein- und Kompaktwagen sowie Minis im Bestand ab.
Der Haupttreiber für den höheren Euro-6-Anteil war, dass die Anzahl älterer Autos mit schlechteren Abgasstandards im Fahrzeugbestand um etwa 1,7 Millionen zurückging. Was genau mit ihnen geschah, ob sie beispielsweise verschrottet oder ins Ausland verkauft wurden, ist aus den KBA-Daten nicht ersichtlich. Darüber hinaus stieg die Anzahl der in Deutschland zugelassenen Elektroautos, die keine lokalen Abgase haben, um 243.000 auf 1,65 Millionen.
Die Euro-Normen für Abgas sind in Deutschland die am häufigsten verwendeten. Je höher die Nummer, desto später die Einführung und desto strenger die Grenzwerte für verschiedene Schadstoffe wie Stickoxide oder Feinstaub. Die aktuellste ist Euro 6 – speziell die Version Euro 6e. In Zukunft wird Euro 7 eingeführt.
Weniger kleine Autos
Die Abgasnormen regeln nicht den CO2-Ausstoß. Neben dem Antrieb und der Motorleistung sind auch das Gewicht und die Größe der Fahrzeuge relevant. Es gibt eine negative Entwicklung im Fahrzeugbestand, da kleine Autos immer weniger werden.
Die Kompaktklasse bleibt mit insgesamt 11,2 Millionen Fahrzeugen die Nummer eins, hat jedoch um 132.000 Autos abgenommen. Die Anzahl der Kleinwagen ist um 101.000 auf 8,6 Millionen gesunken und die der noch kleineren Minis um 62.000 auf 3,3 Millionen.
Auch Fahrzeuge der Mittelklasse und Vans sind im Rückgang. Im Gegensatz dazu haben sich die SUVs auf deutschen Straßen um 588.000 auf 6,6 Millionen erhöht, Geländewagen um 112.000 auf 3,3 Millionen. Und Wohnmobile streben mit einem Zuwachs von 73.000 auf 981.000 in Richtung der Millionengrenze.
Der Anstieg der SUVs ist auf die weiterhin hohe Beliebtheit dieser Fahrzeugklasse zurückzuführen. Im Jahr 2024 machten sie fast ein Drittel der Neuzulassungen aus. Darunter waren auch viele Elektroautos. SUVs sind aufgrund ihrer Bauweise gut für Elektrofahrzeuge geeignet, da sie Platz für die Batterien bieten. Dies spiegelt sich auch im Bestand wider: Dort dominieren die SUVs mit 626.000 Fahrzeugen den Bereich der reinen Elektroautos. Keine andere Fahrzeugklasse kommt auch nur annähernd an diese Zahl heran.
