Menschen in Europa sparen Billionen – legen sie aber nicht an. Weil das Geld für Investitionen etwa in Verteidigung dringend gebraucht wird, will die EU-Kommission anpacken und bei Bildung ansetzen.
EU-Kommission will mehr Bürger zum Geldanlegen bringen

Die EU-Kommission plant, die finanzielle Bildung der Bürgerinnen und Bürger in allen Lebensphasen zu verbessern, um mehr Menschen zum Investieren zu motivieren. Es wird auch vorgeschlagen, mehr Spar- und Anlagekonten einzuführen, wie in einem in Brüssel präsentierten Vorschlag der Behörde dargelegt. Neben Wissen sind auch einfache und leicht zugängliche Investitionsmöglichkeiten erforderlich.
Die Kommission erklärt, dass die Konten einfach zu bedienen und flexibel sein sollen, sowie breite Anlagemöglichkeiten und steuerliche Anreize bieten, um das Investieren für alle leichter zu machen. Es gibt bereits solche Modelle in einigen Ländern.
Sparquote in der EU eine der höchsten weltweit
Die EU drängt darauf, dass sich eine größere Anzahl von Kleinanlegern an den Finanzmärkten engagiert, um mehr Kapital für Verteidigung sowie den grünen und digitalen Wandel bereitzustellen.
Laut den Angaben haben EU-Bürger weltweit eine der höchsten Sparquoten, jedoch können sie oft nicht das Optimum daraus ziehen. Dies könnte an mangelnder Finanzkompetenz oder komplexen Anlagewegen liegen. Früheren Angaben der Kommission zufolge liegen etwa zehn Billionen Euro Ersparnisse von EU-Bürgerinnen und -Bürgern auf Bankkonten.
Laut der Behörde sollen nun in allen Mitgliedsstaaten Initiativen von öffentlichen und privaten Akteuren zur Verbesserung der Finanzkompetenz starten. Eine EU-weite Informationskampagne soll die nationalen Maßnahmen unterstützen.
Laut einer Umfrage der EU-Kommission im Jahr 2023 verfügt nur die Hälfte der EU-Bürger über durchschnittliches Finanzwissen.