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EU-Kommission will Pestizide unbefristet zulassen

Geht es nach der EU-Kommission, sollen Glyphosat & Co künftig ohne regelmäßige Neuzulassungen auf den Feldern verteilt werden können.

Die EU hat die Genehmigung für Glyphosat zuletzt bis Ende 2033 verlängert. (Symbolbild)
Foto: Peter Förster/dpa

Die EU-Kommission plant, dass Pflanzenschutzmittel wie Glyphosat in der EU zukünftig ohne zeitliche Begrenzung zugelassen werden können. Laut einem Vorschlag der Behörde sollen die bisher notwendigen regelmäßigen Neuzulassungen für Wirkstoffe abgeschafft werden. Ausgenommen davon sollen die gefährlichsten Substanzen sein.

Die Kommission plant, Erneuerungen und gezielte Neubewertungen nur durchzuführen, wenn es wissenschaftliche Gründe dafür gibt.

Bisher wird die Zulassung eines Wirkstoffs in der EU nur für maximal 15 Jahre erteilt und muss anschließend erneut überprüft werden. Ohne erfolgreiche Erneuerung endet die Zulassung.

Bekannt ist etwa das umstrittene Pestizid Glyphosat, das die EU-Kommission nicht als gefährlich einschätzt. Glyphosat ist ein sogenanntes Totalherbizid, das nahezu alle grünen Pflanzen schädigt. Es wird seit Mitte der 1970er-Jahre vor allem unter dem Handelsnamen «Roundup» genutzt und ist heute in zahlreichen Pflanzenschutzmitteln verschiedener Hersteller enthalten. Die EU hat die Genehmigung für Glyphosat zuletzt bis Ende 2033 verlängert. In einem Teil der Mitgliedstaaten, darunter Deutschland, sind Anwendungen in Haus- und Kleingärten sowie auf Flächen, die für die Allgemeinheit bestimmt sind, verboten oder stark eingeschränkt. 

Die EU-Staaten und das Europaparlament müssen jetzt über den Vorschlag diskutieren.

dpa