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EU schützt Verbraucher vor Betrug im Zahlungsverkehr

Neue Regeln für Transparenz und Betrugsbekämpfung sollen Vertrauen stärken und Zahlungsbetrug eindämmen.

Mehr Transparenz bei Gebühren und mehr Schutz vor Betrug: EU-Staaten treiben neue Regeln voran (Symbolbild)
Foto: Fernando Gutierrez-Juarez/dpa-Zentralbild/dpa

Die Europäische Union plant, Verbraucher vor Betrug im Zahlungsverkehr zu schützen. Ebenso haben sich die Vertreter der Mitgliedstaaten auf neue Regeln zur Transparenz bei Gebühren an Geldautomaten und Zahlungskartensystemen geeinigt. Die Vorgaben müssen noch mit dem Europäischen Parlament verhandelt werden, bevor sie in Kraft treten können.

Unter anderem müssen Zahlungsdienstleister dazu verpflichtet werden, sich gegenseitig betrugsrelevante Informationen auszutauschen. Sie müssen ein System implementieren, das es ermöglicht, internationale Kontonummern (IBAN) mit dem dazugehörigen Bankkontonamen abzugleichen, bevor Geld auf dieses Konto überwiesen wird.

Laut der Mitteilung aus Brüssel ist das Ziel, einen umfassenden Rahmen zur Bekämpfung von Betrug zu schaffen. Dies könnte helfen, immer häufiger auftretende neue Formen des Zahlungsbetrugs, wie das sogenannte Spoofing, zu bekämpfen. Dabei geben sich Betrüger als Zahlungsdienstleister aus, um Vertrauen zu gewinnen und Nutzer dazu zu bringen, finanzielle Transaktionen durchzuführen.

Kreditwirtschaft: Betrug lässt sich nur gemeinsam bekämpfen 

Heiner Herkenhoff, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB), erklärte im Namen des Dachverbandes Deutsche Kreditwirtschaft (DK): «Betrug kann nur wirksam bekämpft werden, wenn alle Beteiligten – Kreditinstitute, Telekommunikationsanbieter und Internetplattformen – ihren Beitrag leisten. Das muss auch der gesetzliche Rahmen widerspiegeln.»

Kritisch sehen die in der DK organisierten fünf großen Bankenverbände Deutschlands daher den Vorschlag, Kreditinstitute allein haftbar zu machen, wenn Kundinnen und Kunden durch Betrüger geschädigt werden. «Eine einseitige Haftungsübernahme der Banken löst das Betrugsproblem nicht, sondern verlagert lediglich die wirtschaftlichen Folgen», argumentiert Herkenhoff. «Im Ergebnis werden die Anreize für Betrüger erhöht.»

EU-Staaten wollen auch mehr Transparenz bei Gebühren

Die EU-Staaten möchten mit den neuen Regeln auch sicherstellen, dass an Geldautomaten mehr Transparenz herrscht. Vor dem Abschluss einer Transaktion müssen alle anfallenden Gebühren und Wechselkurse angegeben werden.

Verbraucher und Unternehmen sollen auch bei den Gebühren von Zahlungskartensystemen transparentere Informationen erhalten, um eine informierte Entscheidung treffen zu können.

dpa