Mehr als sechs Millionen Fahrzeuge werden jährlich in der EU verschrottet. Künftig sollen neue Quoten und ein Exportverbot die Verwertung der Rohstoffe in den Fahrzeugen verbessern.
EU will mehr Rohstoffe aus Schrottautos gewinnen

Autos, Motorräder, Lkw und andere Fahrzeuge in der EU sollen in Zukunft besser recycelbar sein. Früh am Morgen haben sich die Unterhändler des Europäischen Parlaments und der EU-Staaten auf neue Regeln für die Altfahrzeugverordnung geeinigt, wie beide Seiten bestätigten. Die Maßnahmen sollen dazu beitragen, dass Rohstoffe wie Stahl, Aluminium oder Kunststoffe effizienter zurückgewonnen werden können.
Der Verhandlungsführer des Parlaments, Jens Gieseke (CDU), sagte nach der Einigung: «Fahrzeuge müssen so konstruiert werden, dass sie am Ende ihrer Nutzung einfacher auseinandergebaut und ihre Teile einfacher wiederverwertet und recycelt werden können.» Das Verhandlungsergebnis sei ein Erfolg für Umwelt, Klima und Industrie.
Um die neuen Regeln in Kraft treten zu lassen, muss noch die offizielle Zustimmung des Parlaments und der EU-Staaten erfolgen. Wenn sich die Unterhändler bereits auf einen Kompromiss geeinigt haben, ist dies in der Regel nur eine Formalität. Ausnahmen von den Vorgaben sollen für kleine Fahrzeughersteller gelten.
Feste Recyclingquoten
Die Vereinbarung sieht vor, dass in Zukunft ein Viertel des in Fahrzeugen verwendeten Plastiks Recyclingplastik sein soll. Davon wiederum soll ein Fünftel aus recyceltem Plastik bestehen, das zuvor aus Fahrzeugen gewonnen wurde. Die Ziele für andere Materialien wie recycelten Stahl, Aluminium, Magnesium und kritische Rohstoffe werden noch von der EU-Kommission festgelegt.
Autos bauen verbraucht viele Ressourcen
Laut offiziellen Angaben erreichen jedes Jahr in der EU mehr als sechs Millionen Fahrzeuge das Ende ihrer Lebensdauer. Die Fahrzeuge enthalten viele Rohstoffe. So machen beispielsweise 19 Prozent der Nachfrage in der EU-Stahlindustrie (mehr als sieben Millionen Tonnen pro Jahr) die europäische Automobilindustrie aus.
Die Industrie ist außerdem einer der größten Verbraucher von Aluminium (rund zwei Millionen Tonnen pro Jahr) und Kupfer. Dazu kommt ein Verbrauch von sechs Millionen Tonnen Kunststoff pro Jahr.
Exportverbot für Schrottautos
Nach fünf Jahren ab Inkrafttreten der Regeln werden Exportverbote für Schrottautos und andere Fahrzeuge eingeführt. Diese Maßnahme soll sicherstellen, dass die EU ihre Verpflichtungen erfüllt, um nicht zur Umweltverschmutzung in Drittländern beizutragen und wertvolle Materialien im eigenen Hoheitsgebiet zu behalten.








