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Neue App Wero revolutioniert mobiles Bezahlen in Europa

Wero bietet ab nächster Woche bei der Postbank und ab 2025 bei der Deutschen Bank mobiles Bezahlen an. Weitere Banken wie die ING Deutschland sollen ab kommendem Jahr folgen.

Bald mehr Möglichkeiten bei Wero (Symbolbild)
Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Der aufstrebende Paypal-Konkurrent Wero plant, die Kunden in Europa mit zusätzlichen mobilen Bezahloptionen und weiteren Bankpartnern zu gewinnen. Die European Payments Initiative (EPI) wird eine eigene App einführen, die ab nächster Woche bei der Postbank und ab 2025 bei der Deutschen Bank die Nutzung von Wero ermöglichen soll. Ab dem nächsten Jahr wird auch die Direktbank ING Deutschland als Partner das neue europäische Digitalbezahlverfahren anbieten.

Seit Anfang Juli dieses Jahres ist EPI mit Wero am Start. Bisher konnten jedoch nur diejenigen das Angebot nutzen, die ein Konto bei einer Bank haben, die den Dienst bereits anbietet. In Deutschland waren Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbanken von Anfang an dabei. Dort können Kundinnen und Kunden seit Anfang Juli innerhalb der Banking-Apps ihres Instituts auf Wero-Funktionen zugreifen.

Weitere Funktionen geplant

Bislang ermöglicht Wero das Senden und Empfangen von Geld, indem nur eine Telefonnummer oder eine E-Mail-Adresse angegeben wird. Ab 2025 soll es auch möglich sein, mit Wero online zu bezahlen, und ab 2026 im Einzelhandel. Geplant sind laut EPI weitere Funktionen wie Ratenzahlungen, die Integration von Treueprogrammen von Händlern und die Verwaltung von wiederkehrenden Zahlungen.

«Nach der schrittweisen Einführung von Wero in drei europäischen Ländern können wir uns nun darauf konzentrieren, unsere Marktdurchdringung zu vertiefen, indem wir weitere Banken einbeziehen, zusätzliche Funktionen integrieren und aktiv die nächsten Schritte im kommerziellen Zahlungsverkehr vorbereiten, wobei wir mit Händlern und deren Dienstleistern zusammenarbeiten», erläuterte EPI-Vorstandschefin Martina Weimert.

US-Konkurrenz seit Jahren etabliert

Wero ist neben Deutschland bereits in Frankreich und Belgien verfügbar. Insgesamt hat EPI bisher 14 Millionen registrierte Nutzer in den drei Ländern. Im Vergleich dazu hat Paypal eigenen Angaben zufolge allein in Deutschland derzeit 35 Millionen aktive Kundenkonten.

Nach Angaben der EPI-Initiative ist es das Ziel, Wero in drei bis vier Jahren zu einem umfassenden Zahlungsangebot zu entwickeln, das «jedem die Möglichkeit bietet, seine Finanzen einfach und sicher zu kontrollieren und dabei den Bedürfnissen in Bezug auf den Datenschutz und die Einhaltung europäischer Vorschriften nachkommt».

Einige große Player bislang nicht dabei

Im Jahr 2020 wurde EPI von großen Euro-Banken aus Deutschland, Frankreich und Spanien gegründet. Ihr Ziel war es, ein einheitliches europaweites System zu schaffen, das Zahlungen per Karte und Smartphone ermöglicht, um den Kunden eine Alternative zu mächtigen US-Unternehmen wie Paypal zu bieten.

Derzeit wird die EPI-Initiative von 16 Finanzdienstleistern unterstützt, darunter die Deutsche Bank, die DZ Bank und der DSGV. Zu den Mitgliedern gehören auch Großbanken wie BNP Paribas und Société Générale aus Frankreich sowie ABN Amro und ING aus den Niederlanden. Nicht beteiligt sind jedoch beispielsweise die Commerzbank und Neo-Banken wie N26, die sich nicht an EPI und Wero beteiligen.

dpa