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Experte rechnet mit sinkenden Kartoffelpreisen

Für Verbraucher eignet sich die Zeit bis Anfang Oktober gut, um Kartoffeln zu kaufen. Die Preise könnten Experten zufolge auch bei kleinen Säcken auf deutlich unter einen Euro pro Kilo fallen.

Verbraucher können laut Experten Ende September und Anfang Oktober besonders günstig Kartoffeln kaufen.
Foto: Philipp Schulze/dpa

Verbraucher in Deutschland können in den nächsten ein bis zwei Wochen besonders preiswert Kartoffeln kaufen. «Es ist eine gute Zeit dafür, weil jetzt die Ernte ist. Die Preise werden deshalb weiter sinken», sagte der Marktexperte bei der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) in Bonn, Christoph Hambloch. Ende September und Anfang Oktober sind die Kartoffeln demnach am günstigsten.

Hambloch erwartet, dass die Verkaufspreise für Kleingebinde, also Säcke mit 1 bis 2,5 Kilo Kartoffeln, von 1,16 Euro auf 85 bis 90 Cent pro Kilo sinken werden. Größere Säcke werden noch günstiger sein. Die Preise sind laut Hambloch niedriger als im Vorjahr. Im September 2023 lagen sie für Kleingebinde bei 1,26 Euro pro Kilo und fielen auf bis zu 99 Cent.

Die niedrigen Preise sind auf die außerordentlich guten Erträge in diesem Jahr zurückzuführen. Die Kartoffelernte erreichte nach vorläufigen amtlichen Zahlen ein Rekordniveau. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft prognostiziert etwa 12,7 Millionen Tonnen – 9 Prozent mehr als im Jahr 2023 und 17 Prozent mehr als im mehrjährigen Durchschnitt. Dies ist hauptsächlich auf die neun Prozent größere Anbaufläche zurückzuführen.

Pro-Kopf-Verbrauch von Kartoffeln und Kartoffelerzeugnissen gesunken

Aufgrund des feuchtwarmen Wetters und der zahlreichen Niederschläge hatten viele Kartoffelbauern in diesem Jahr mit Krankheitsbefall durch Kraut- und Knollenfäule zu kämpfen. Dies sei jedoch gelungen, sagte Hambloch. Die Qualität und Inhaltsstoffe der Kartoffeln seien gut.

Laut der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) sind Kartoffeln weltweit das viertwichtigste Grundnahrungsmittel nach Reis, Weizen und Mais. China ist der größte Produzent von Kartoffeln, während Deutschland 2022 den zehnten Platz belegte. Niedersachsen ist die wichtigste Anbauregion in Deutschland, mit einem Anteil von 45,5 Prozent an der Kartoffelanbaufläche.

Seit 1990 ist der Pro-Kopf-Verbrauch von Kartoffeln und Kartoffelerzeugnissen in Deutschland aufgrund des zunehmenden Einsatzes von Reis und Nudeln um 28 Prozent gesunken. Im Wirtschaftsjahr 2022/2023 betrug er etwa 54 Kilogramm pro Kopf. In dem Ende Juni beendeten Zeitraum konsumierten die Bürger ungefähr 16 Kilogramm Speisefrischkartoffeln und knapp 38 Kilogramm Produkte wie Pommes frites, Kartoffelsalat oder Chips.

Günstige Kartoffeln in Deutschland erwartet, [Kartoffelpreise sinken weiter aufgrund guter Ernte – Marktexperte prognostiziert 85 bis 90 Cent pro Kilo].

 

dpa