Exportminus von 2,5 Prozent erwartet. Nachhaltiger Aufschwung nicht in Sicht, US-Zollpolitik belastet.
Exporteure in Sorge: Prognose für 2024 düster

Die Exporteure in Deutschland rechnen aufgrund von Zollschranken im Ausland und bürokratischen Hürden im Inland mit einem Rückgang ihrer Geschäfte in diesem Jahr. Der Außenhandelsverband BGA sagt ein Exportminus von 2,5 Prozent voraus.
«Ein nachhaltiger Aufschwung im deutschen Export ist aktuell nicht in Sicht – das Erreichen früherer Wachstumsraten bleibt unwahrscheinlich», sagt der Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel (BGA), Dirk Jandura.
Im Jahr 2024 hatte die exportstarke deutsche Wirtschaft nach jüngsten amtlichen Zahlen Waren im Gesamtwert von rund 1.549 Milliarden Euro ins Ausland geliefert und damit 1,7 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres summierten sich die Ausfuhren «Made in Germany» nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes auf 786 Milliarden Euro.
Trumps Zölle lassen Exporte in die USA einbrechen
Die Exporte nach Amerika erreichten im Juli 2021 den niedrigsten Stand seit Dezember 2021, was auf die aggressive Zollpolitik der US-Regierung zurückzuführen ist. Dies stellt eine wachsende Belastung für die Exportnation Deutschland dar.
«Viele der neuen US-Zölle sind so hoch, dass Geschäfte schlichtweg unmöglich werden – für zahlreiche deutsche Exporteure bedeutet das faktisch den Verlust des US-Marktes», ordnet Jandura ein. «Unsere Außenhändler blicken dementsprechend düster in die Zukunft: Fast 60 Prozent sehen sich direkt oder indirekt negativ betroffen.»
Seit dem 7. August sind für die meisten Importe aus der Europäischen Union in die USA Zölle von 15 Prozent in Kraft. US-Präsident Donald Trump hatte die Zölle für Stahl und Aluminium Anfang Juni auf 50 Prozent erhöht.
«Außenhandel am Limit»
Der BGA-Präsident sieht den deutschen Außenhandel «am Scheideweg» und fordert ein entschlossenes Gegensteuern der Politik: «Wenn wir den Abwärtstrend im Export stoppen und den rasanten Anstieg beim Import dämpfen wollen, brauchen unsere Unternehmen dringend mehr Freiraum: weniger Bürokratie, sichere Lieferketten und vor allem den Abschluss neuer Freihandelsabkommen, um Zölle und Handelshemmnisse zu überwinden.»