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ECB warns Eurozone banks not to rely on recent profits

Die Bankenaufsicht der EZB mahnt zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit trotz gestiegener Gewinne und Cyber-Risiken.

Die EZB fordert die Banken auf, die gestiegene Profitabilität zu nutzen und so die Widerstandsfähigkeit zu stärken. (Archivbild)
Foto: Boris Roessler/dpa

Die EZB-Bankenaufsicht warnt Geldhäuser im Euroraum, sich auf ihren zuletzt gestiegenen Gewinnen auszuruhen. «Es ist eine gute Nachricht, dass die Banken profitabler sind, aber wir fordern sie dringend auf, diese Gelegenheit zu nutzen, um ihre Widerstandsfähigkeit zu stärken», sagte die Chefin der Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB), Claudia Buch, den Zeitungen «Handelsblatt», «Expansión», «Il Sole 24 Ore» und «Les Echos» in einem gemeinsamen Interview.

«Die Stresstests zur Cyber-Resilienz, die wir in diesem Jahr durchgeführt haben, haben beispielsweise gezeigt, dass die Banken im Allgemeinen gut vorbereitet sind, dass sie aber auch ihre Cyber-Resilienz verbessern müssen – was sehr kostspielig ist», sagte Buch. «Die Abwägung zwischen kurzfristigen Dividendenerwartungen der Aktionäre und Investitionen in die Widerstandsfähigkeit ist für ein nachhaltiges Wachstum entscheidend.»

Sorge gegenüber ausländischen Banken unbegründet

Buch äußerte sich nicht direkt zu einer möglichen Übernahme der Commerzbank durch die italienische Großbank Unicredit. Sie ging indirekt auf die Sorgen deutscher Unternehmer ein, die befürchten, dass die Commerzbank weniger Kredite an den deutschen Mittelstand vergeben könnte, wenn sie von der Unicredit übernommen würde.

«Während Krisen weisen ausländische Banken manchmal stabilere Kreditvergabemuster auf als heimische Banken, weil sie ein diversifiziertes Geschäftsmodell haben», sagte Buch. «Die Bedenken, die ich manchmal höre, sind nicht gut begründet.» Buch betonte, ihre Aussagen bezögen sich nicht auf spezifische Banken.

Vor einem Jahrzehnt wurde die EZB-Bankenaufsicht als Reaktion auf die Banken- und Finanzkrise ins Leben gerufen. Seit dem 4. November 2014 fungiert die Europäische Zentralbank als zentrale Bankenaufsichtsbehörde für den Euroraum. Laut aktuellen Informationen überwacht die EZB-Bankenaufsicht direkt 113 Banken, die zusammen 82 Prozent des Bankenmarktes im Währungsraum ausmachen. Das Ziel der gemeinsamen Aufsicht ist es, durch einheitliche Regeln für die größten Geldinstitute im Euroraum für mehr Stabilität im Finanzsystem zu sorgen.

dpa