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Faber-Castell will 130 Stellen in Deutschland streichen

US-Zölle und schwache Nachfrage: Der fränkische Schreibwarenhersteller will Fertigung ins Ausland verlagern und Stellen streichen. Sozialverträgliche Lösungen sind angekündigt.

Der fränkische Schreibwarenhersteller Faber-Castell will 130 Stellen in Deutschland abbauen. (Archivbild)
Foto: Daniel Karmann/dpa

Der Hersteller von Schreibwaren, Faber-Castell, plant, etwa 130 Arbeitsplätze in Deutschland abzubauen. Das Unternehmen gab bekannt, dass kleinere Produktionslinien mit geringer Auslastung vom Hauptsitz in Stein bei Nürnberg sowie von Geroldsgrün in Oberfranken nach Brasilien und Peru verlagert werden sollen.

«Die freigewordenen Flächen an den deutschen Standorten sollen für die Erweiterungen der High-End-Linien mit Alleinstellungsmerkmalen und Produktneuheiten genutzt werden», hieß es. Ziel der Maßnahmen sei es, in Deutschland wettbewerbsfähig und damit profitabel zu bleiben.

US-Zölle und Konsumzurückhaltung als Begründung

Als Gründe für die Sparmaßnahmen gab Faber-Castell Herausforderungen durch den globalen Wettbewerb, US-Zölle sowie eine Konsumzurückhaltung und Veränderungen in der Handelslandschaft an. Auch bei der Verwaltung soll es Einsparungen geben. «Wir werden auch hier unsere Fixkosten weiter senken», wird der Vorstandsvorsitzende Stefan Leitz in einer Mitteilung zitiert. 

«Werden den Prozess sozialverträglich gestalten»

Das Unternehmen kündigte «faire Lösungen» für alle betroffenen Mitarbeiter an. Der Stellenabbau soll demnach über Altersteilzeit- und Ruhestandsregelungen sowie natürliche Fluktuation erfolgen. Betriebsbedingte Kündigungen sollten bestmöglich vermieden werden, hieß es. Die Umsetzung der Maßnahmen ist bis zum Ende des Geschäftsjahres 2026/27 geplant.

Größenordnung für Gewerkschaft überraschend

Die Gewerkschaft IG Metall will die geplanten Kürzungen so nicht hinnehmen und sich für eine Prüfung von Alternativen einsetzen, wie die zweite Bevollmächtige für Westmittelfranken, Eva Wohlfahrt, sagte. Die Größenordnung des geplanten Stellenabbaus sei zudem überraschend. «Wir werden dafür kämpfen, dass so wenige Stellen wie möglich wegfallen.»

Das Familienunternehmen Faber-Castell mit Hauptsitz in Stein bei Nürnberg produziert nicht nur hochwertige Schreibwaren und Zeichengeräte, sondern auch Kosmetikprodukte. Laut eigenen Angaben beschäftigt das Unternehmen weltweit etwa 6.200 Mitarbeiter, davon rund 1.200 in Deutschland. Im Geschäftsjahr 2024/25 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von rund 602 Millionen Euro.

dpa