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Facebook-Konzern will KI-Ausbau beschleunigen

Facebook-Gründer Mark Zuckerberg hat große Ambitionen, Rivalen bei Künstlicher Intelligenz zu überflügeln. Dafür geht er eine teure Wette ein.

Meta nutzt das boomende Geschäft für Investitionen in Künstliche Intelligenz. (Archivbild)
Foto: Andrej Sokolow/dpa

Der Facebook-Konzern Meta schraubt das Tempo bei Investitionen in Künstliche Intelligenz hoch. In diesem Jahr sollen die Kapitalinvestitionen bis zu 72 Milliarden Dollar betragen. Für 2026 kündigte Meta noch «erheblich höhere» Ausgaben an, ohne eine konkrete Zahl zu nennen.

Gründer und Chef Mark Zuckerberg sagte in einer Telefonkonferenz mit Analysten, Meta wolle die Branche bei der verfügbaren Computerleistung anführen. Man baue die Kapazität der Rechenzentren «aggressiv» aus – in Erwartung eines drastisch höheren Bedarfs durch eine breite Nutzung Künstlicher Intelligenz. Wenn die KI mehr Zeit brauche, werde man die zusätzliche Rechenleistung für andere Anwendungen nutzen, zum Beispiel für bessere Empfehlungen.

Der Chef von Meta hat ehrgeizige Pläne, um Rivalen wie den Entwickler von ChatGPT, OpenAI, sowie Google und Elon Musks Firma xAI in Bezug auf künstliche Intelligenz zu übertreffen. Dafür hat er teilweise Experten von Konkurrenten mit ungewöhnlich hohen Angeboten abgeworben.

Werbegeschäft boomt

Meta erzielte durch das teure Upgrade der Rechenzentren ein profitables Werbegeschäft. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 26 Prozent auf 51,24 Milliarden Dollar. Täglich griffen mindestens 3,54 Milliarden Nutzer auf eine App des Unternehmens zu. Neben Facebook gehören zu Meta unter anderem die Foto- und Videoplattform Instagram sowie die Chat-App WhatsApp. Laut Zuckerberg hat allein Instagram täglich drei Milliarden Nutzer.

KI ist nicht der einzige Bereich, in dem der Facebook-Gründer bereit ist, beherzt Milliarden ohne eine Erfolgsgarantie auszugeben. So verzeichnete der Bereich Reality Labs, in dem Computer-Brillen und virtuelle Welten entwickelt werden, im Vorjahresquartal einen operativen Verlust von rund 4,4 Milliarden Dollar. Der Umsatz stieg jedoch mit dem Start neuer KI-Brillen mit Kamera und Mikrofon von 270 auf 470 Millionen Dollar an.

Zuckerberg zeigte sich zuversichtlich, dass es «irgendwann» eine profitable Investition sein werde. Meta wolle mit den Geräten «hunderte Millionen oder Milliarden Menschen» erreichen.

Einmalige Riesen-Steuerzahlung

Beim Gewinn gab es jedoch einen Rückschlag aufgrund von Änderungen in der Buchhaltung. Obwohl das im Sommer verabschiedete Haushaltsgesetz von US-Präsident Donald Trump langfristig zu einer geringeren Steuerlast führen wird, erklärte Meta. Aufgrund einer Neuordnung im Zusammenhang mit dem Gesetz entstand jedoch eine einmalige Steuerbelastung von 15,93 Milliarden Dollar. Dadurch sank der Quartalsgewinn auf 2,7 Milliarden Dollar. Dies entsprach einem Rückgang um 83 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

dpa