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Fahrgastverband schlägt Nachfolgerin für Bahnchef vor

Der Weggang von Bahnchef Lutz ist aus Sicht des Fahrgastverbands Pro Bahn ein notwendiges Signal. Für die Nachfolge hat der Verband einen konkreten Personalvorschlag.

Die Bahn steckt in der Krise - nun soll es einen Wechsel an der Konzernspitze geben. (Archivbild)
Foto: Andreas Arnold/dpa

Der nächste Bahnchef oder die nächste Bahnchefin sollte nach Ansicht des Fahrgastverbands Pro Bahn aus dem Verkehrssektor stammen und das Eisenbahnsystem in Deutschland kennen. «Und es sollte jemand sein, der nicht schon ewig und drei Tage im Bahn-Konzern ist», sagte der Bundesvorsitzende des Verbands, Lukas Iffländer, der Deutschen Presse-Agentur.

Iffländer hat vorgeschlagen, dass Anna-Theresa Korbutt, die derzeitige Geschäftsführerin des Hamburger Verkehrsverbunds HVV, die Nachfolge von Bahnchef Richard Lutz antreten soll. Korbutt könnte kontrovers sein und hat beispielsweise in der Diskussion über die Finanzierung des Deutschlandtickets klare Positionen vertreten.

Iffländer: «Verkrustete Strukturen» aufbrechen

Wichtig sei, dass der neue Vorstandschef oder die neue -chefin ein gutes Team um sich herum bekomme. Nur so könne man die verkrusteten Strukturen im Konzern aufbrechen, in denen innovative Ansätze häufig versickerten oder blockiert würden. «Wenn man nur den obersten Kopf austauscht, wird das wenig bringen», betonte Iffländer. Es brauche Leute, die im Unternehmen aufräumten und dafür sorgten, dass diejenigen, die blockierten, keine Macht mehr hätten. Dennoch könne es durchaus eine interne Lösung geben.

Verkehrsminister will Klärung bis 22. September

Am Donnerstag gab Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) bekannt, dass der Vertrag des aktuellen Vorstandsvorsitzenden vorzeitig aufgelöst wird. Lutz bleibt im Amt, bis die Nachfolge geregelt ist. Schnieder strebt an, die Frage bis zum 22. September zu klären. An diesem Tag hat er eine neue Strategie für das kriselnde Bahnsystem in Deutschland angekündigt.

Iffländer unterstützt das frühzeitige Ende von Lutz. Es sei ein wichtiges Signal für den Bruch mit den bisherigen Herangehensweisen. Gleichzeitig betonte er, dass der personelle Wechsel an der Spitze der Bahn kurzfristig wenig an der betrieblichen und finanziellen Krise des Konzerns ändern werde.

dpa