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Fahrradindustrie bleibt trotz Steigerungen vorsichtig

Nach zwei Jahren mit Absatzverlusten will die deutsche Fahrradbranche wieder Fahrt aufnehmen. Zum Auftakt der Leitmesse Eurobike sind erste positive Zahlen im Umlauf.

Räder über Räder: Die Fachmesse Eurobike in Frankfurt öffnet. (Archivbild)
Foto: Frank Rumpenhorst/dpa

Die deutsche Fahrradindustrie hat im ersten Quartal dieses Jahres eine signifikante Steigerung der Produktion und des Verkaufs von Fahrrädern verzeichnet. Trotz eines Absatzanstiegs um 11 Prozent auf 885.000 Fahrzeuge in den ersten drei Monaten warnt der Industrieverband ZIV zum Start der Fachmesse Eurobike vor übermäßiger Euphorie. Das Wachstum kann noch nicht als Normalisierung des Marktes betrachtet werden.

Die Winterzeit ist nicht die Hauptsaison für die Zweiradbranche, daher ist das erste Quartal nicht sehr aussagekräftig. Nach vorläufiger Einschätzung sind die Verkäufe im April und Mai wieder etwas schwächer geworden, sodass der Verband derzeit von einer Absatzsteigerung um 5 Prozent im gesamten Frühjahr ausgeht. Erneut wurden in Deutschland mehr E-Bikes als herkömmliche Fahrräder verkauft.

Talsohle durchschritten

Die inländische Produktion betrug von Januar bis März 760.000 Räder und damit 13,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Darin enthalten sind 520.000 E-Bikes und 240.000 Räder ohne Motor. Auch die Importe und Exporte zogen an. Doch auch hier mahnt ZIV-Geschäftsführer Burkhard Stork vor verfrühtem Jubel. Er sagt: «Aber die Prognose zu einem leichten Plus gegen Vorjahr bleibt auch hier bestehen. Wir sind durch die Talsohle durch.»

Die Branche hat nach dem Boom während der Corona-Zeit zuletzt deutliche Absatzverluste erlitten. Die Zahl der verkauften Bikes sank von rund 5 Millionen im Jahr 2022 auf 3,85 Millionen im vergangenen Jahr. Die Folge waren hohe Lagerbestände, teilweise Dumpingpreise und eine zwischenzeitlich zurückgefahrene Produktion.

Der Verband ZIV rechnet für das laufende Jahr noch mit einer angespannten Lage für die Hersteller- und Handelsunternehmen. «Ab 2026 sehen wir Licht am Ende des Tunnels und damit deutliche Anzeichen für ein Ende der schwierigen Phase», so Geschäftsführer Stork.

dpa