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Fast die Hälfte der «Gen Z» denkt über Jobwechsel nach

Job-Hopping statt Betriebsjubiläum: Fast jeder zweite Arbeitnehmer aus der sogenannten Generation Z ist im Büro auf dem Absprung. Viele «Boomer» bleiben hingegen ein Leben lang bei ihrer Firma.

Zu Beginn des Berufslebens locken oft hohe Gehaltssprünge, meint Xing-Arbeitsmarktexperte Julian Stahl. Deswegen hätten jüngere Arbeitnehmer einen starken Anreiz für einen Jobwechsel.
Foto: Heiko Rebsch/dpa/dpa-tmn

Fast die Hälfte der Arbeitnehmer der Generation Z denkt darüber nach, ihren Arbeitgeber noch in diesem Jahr zu wechseln. Dies ergab eine Forsa-Umfrage im Auftrag des Karrierenetzwerks Xing zur Wechselbereitschaft von Arbeitnehmern. Die Erwartungen an Arbeitgeber und die Gründe für einen Jobwechsel variieren daher teilweise stark je nach Generation.

Besonders ausgeprägt ist die Wechselbereitschaft laut der Umfrage unter jüngeren Beschäftigten: Obwohl viele Arbeitnehmer aus der «Generation Z» – das sind die Jahrgänge 1997 bis 2012 – bisher auf eine kurze berufliche Laufbahn zurückblicken, hat bereits mehr als die Hälfte (54 Prozent) schon einmal den Arbeitgeber gewechselt. Und auch weiteren Wechseln sind sie nicht abgeneigt: Fast die Hälfte (48 Prozent) kann sich vorstellen, im laufenden Jahr den Arbeitgeber zu wechseln. 11 Prozent planen dies sogar bereits konkret.

11 Prozent der Boomer bleiben ihrer Firma lebenslang treu

Während die Werte unter «Millennials» – also die Jahrgänge 1981 bis 1996 – ähnlich aussehen, ist in der «Generation X» mit den Jahrgängen 1965 bis 1980 hingegen nur etwa jeder dritte Arbeitnehmer wechselwillig. Bei den «Boomern» sind es 15 Prozent. Etwas jeder Zehnte von ihnen (11 Prozent) hat zudem das ganze Erwerbsleben bei der gleichen Firma verbracht.

«Zu Beginn des Berufslebens können die Gehaltssprünge bei einem Jobwechsel teilweise noch erheblich sein, weswegen jüngere Menschen einen starken Anreiz haben zu wechseln», sagt Xing-Arbeitsmarktexperte Julian Stahl.

Für Jüngere zählt vor allem: Geld

Auch bei den Gründen für einen Abschied aus der aktuellen Firma gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den Generationen: Während ältere Jahrgänge angeben, den Arbeitgeber vor allem wegen der Unzufriedenheit mit einer direkten Führungskraft verlassen zu wollen, zählt für jüngere Arbeitnehmer vor allem Geld. 45 Prozent der Befragten aus der «Generation Z» nannten ein zu niedriges Gehalt als ausschlaggebenden Faktor für einen Jobwechsel.

«Die Erzählung, dass jüngere Menschen in erster Linie nach einer sinnstiftenden Tätigkeit suchen, deckt sich nicht mit unseren Daten», so Stahl. «Es handelt sich hier um ein Klischee. Unsere Umfrageergebnisse zeigen, dass gerade bei Jüngeren harte Faktoren wie das Gehalt entscheiden.»

Befristete Arbeitsverträge sind ein No-Go

Die Generationen sind weitgehend einig in ihren Erwartungen an potenzielle neue Arbeitgeber: Jobsicherheit hat oberste Priorität, und befristete Arbeitsverträge sind für viele unabhängig vom Alter ein klares Ausschlusskriterium bei der Jobsuche.

Insgesamt bleibt die Bereitschaft zum Jobwechsel im Vergleich zu den Vorjahren in allen Generationen relativ konstant. Etwa ein Drittel der Beschäftigten in allen Altersgruppen ist derzeit offen für einen neuen Job oder hat bereits Maßnahmen ergriffen. Dies geschieht trotz der verschlechterten Arbeitsmarktlage für Arbeitnehmer und des Rückgangs der offenen Stellen im letzten Jahr, wie aus der Stellenerhebung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung hervorgeht.

Viele blicken optimistisch auf ihre individuelle Lage

«Anscheinend haben viele Menschen in Deutschland das Gefühl, von der schwachen wirtschaftlichen Entwicklung im Land persönlich nicht betroffen zu sein und blicken relativ optimistisch auf ihre individuelle Situation», sagt Stahl.

dpa