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Fast jeder Vierte stark durch Hitze bei der Arbeit belastet

Heiße Sommertage sind längst nicht mehr automatisch ein Grund zur Freude: Extreme Hitze wird für viele bei der Arbeit zum Problem, wie eine neue Umfrage zeigt.

Rund 69 Prozent der Beschäftigten sehen einer Umfrage zufolge eine Einschränkung ihrer Leistung durch extreme Temperaturen.
Foto: Frank Rumpenhorst/Deutsche Presse-Agentur GmbH/dpa

Fast jeder vierte Beschäftigte in Deutschland fühlt sich laut einer Umfrage bei Hitze am Arbeitsplatz stark belastet. 23 Prozent gaben an, dass sie unter einer solchen hohen Belastung leiden, wie aus einer Umfrage im Auftrag der Krankenkasse DAK-Gesundheit hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt und die an diesem Freitag in Berlin vorgestellt werden soll. Etwa zehn Millionen Menschen sind davon betroffen.

Vorstandschef Andreas Storm sagte: «Hitze ist das größte durch den Klimawandel bedingte Gesundheitsrisiko in Deutschland – auch für die Beschäftigten.» Beim Klima- und Hitzeschutz seien eine Bewusstseinswende und mehr Aufklärung nötig. «Ein breites Bündnis der Akteure muss sich für eine resiliente Arbeitswelt einsetzen, die sowohl für die Menschen als auch für die Umwelt nachhaltig gestaltet ist», so Storm.

Rund 69 Prozent der Beschäftigten sehen der Umfrage zufolge eine Einschränkung ihrer Leistung durch extreme Temperaturen. 19 Prozent haben demnach hitzebedingte Gesundheitsprobleme. «Unser Report zeigt alarmierend, wie Hitzewellen bereits jetzt die Arbeitsbedingungen beeinflussen und sich auf Wohlbefinden, Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Beschäftigten auswirken», sagte Storm.

Laut der Umfrage sind bestimmte Berufsgruppen besonders häufig von Hitze beeinträchtigt. Von den befragten Pflegekräften gaben 49 Prozent an, stark belastet zu sein. Im Baugewerbe oder Handwerk waren es 28 Prozent. Insgesamt führt die Arbeit bei hohen Temperaturen oft zu verminderter Leistung: Mehr als die Hälfte der Befragten (53 Prozent) gab an, nicht so produktiv zu sein wie gewöhnlich. 42 Prozent hatten Schwierigkeiten mit der Konzentration bei großer Hitze.

Gesundheitliche Probleme durch Extremtemperaturen haben der Umfrage zufolge 19 Prozent aller Beschäftigten. «Es ist alarmierend, dass fast jeder fünfte Beschäftigte hitzebedingte Gesundheitsprobleme kennt», sagte Professor Volker Nürnberg, der die Umfrage als Experte für betriebliches Gesundheitsmanagement fachlich begleitete. Die Betriebe müssten zeitnah alle Arbeitsprozesse und -abläufe an Hitzeperioden anpassen und Maßnahmen zum Schutz der Beschäftigten ergreifen.

Für den «DAK-Gesundheitsreport» befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa den Angaben zufolge im Zeitraum 22. August bis 8. September 2023 rund 7000 Beschäftigte zwischen 18 und 65 Jahren. Alle Auszählungen und Analysen wurden demnach durch das Iges Institut auf Basis des von Forsa übernommenen Rohdatensatzes erstellt. Daneben wurden für den Report weitere Datenquellen genutzt. So wurden unter anderem die Daten von 2,4 Millionen erwerbstätigen DAK-Versicherten ausgewertet.

dpa