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«Financial Times»: Commerzbank prüft Abbau tausender Jobs

Einem Bericht zufolge könnte die zweitgrößte deutsche Privatbank zahlreiche Arbeitsplätze streichen – auch als Teil einer Strategie gegen eine Übernahme. Der Februar dürfte Gewissheit bringen.

Baut die Commerzbank im Kampf gegen eine Übernahme durch die Unicredit tausende Arbeitsplätze ab? (Archivbild)
Foto: Helmut Fricke/dpa

Um eine mögliche Übernahme durch die italienische Großbank Unicredit zu verhindern, prüft die Commerzbank einem Bericht der «Financial Times» (FT) zufolge auch den Abbau tausender Jobs. Es werde erwartet, dass die Pläne dem Betriebsrat in den kommenden Wochen vorgestellt werden, berichtet die Zeitung und bezieht sich auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Rede ist von einem wahrscheinlichen Abbau von Arbeitsplätzen im niedrigen Tausenderbereich. 

Die Commerzbank teilte auf Anfrage mit, Investoren und Öffentlichkeit würden am 13. Februar auf einem Kapitalmarkttag umfassend über den neuesten Stand zur Strategie des Unternehmens informiert, an der noch gearbeitet werde. «Den anstehenden Beratungen in Vorstand und Aufsichtsrat können wir nicht vorgreifen.» Grundsätzlich sei die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit eine unternehmerische Daueraufgabe. 

Die Unicredit hält etwa 28 Prozent der Commerzbank und plant, eine Genehmigung der Aufsichtsbehörden für eine Beteiligung von bis zu 29,9 Prozent zu beantragen. Bei einem Anteil von 30 Prozent müsste die Mailänder Bank ein öffentliches Übernahmeangebot abgeben.

Der damalige Commerzbank-Betriebsratschef Uwe Tschäge hatte Ende vergangenen Jahres im «Handelsblatt» gewarnt, bei einer Übernahme der zweitgrößten deutschen Privatbank könnten zwei Drittel aller Stellen in Deutschland wegfallen. Es drohe der Abbau von gut 15.000 Arbeitsplätzen. 

Die Unicredit behauptete damals, dass dies völlig erfunden sei. Neben dem Betriebsrat und den Gewerkschaften lehnt auch die Bundesregierung das Vorgehen der Italiener ab.

dpa