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Anstieg der Firmenpleiten in Deutschland auf höchstem Stand seit 2014

Die konjunkturelle Dauerkrise treibt Insolvenzen auf über 8 Prozent mehr als im Vorjahr – Mittelstand unter massivem Druck.

Die Firmenpleiten in Deutschland haben auch im laufenden Jahr zugenommen. (Symbolbild)
Foto: Bernd Weißbrod/dpa

Die wirtschaftliche Dauerkrise hat dazu geführt, dass die Anzahl der Firmenpleiten in Deutschland den höchsten Stand seit 2014 erreicht hat. Laut Schätzungen von Creditreform werden bis Ende dieses Jahres 23.900 Unternehmen Insolvenz angemeldet haben. Dies entspricht einer Steigerung von über acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Jahr 2014 haben fast 24.100 Unternehmen in Deutschland Insolvenz angemeldet, wie offizielle Angaben zeigen.

«Viele Betriebe sind hoch verschuldet, kommen schwer an neue Krediteund kämpfen mit strukturellen Belastungen wie Energiepreisenoder Regulierung», erläutert der Leiter der Creditreform Wirtschaftsforschung, Patrik-Ludwig Hantzsch, die aktuelle Entwicklung. «Das setzt vor allem den Mittelstand unter massiven Druck und bricht auch vielen Betrieben das Genick.»

Trendwende 2026? 

Es gibt einen kleinen Lichtblick: Die Anzahl der Unternehmensinsolvenzen steigt in diesem Jahr nicht mehr so stark an wie in den Vorjahren. Nachdem die staatlichen Hilfen im Zuge der Corona-Pandemie ausgelaufen waren und vielen Unternehmen das Überleben gesichert hatten, stiegen die Zahlen für 2023 und 2024 jeweils um fast ein Viertel an.

Viele Ökonomen gehen davon aus, dass die staatlichen Milliardeninvestitionen in Infrastruktur wie Straßen und Schienen sowie in Verteidigung im Jahr 2026 das Wirtschaftswachstum ankurbeln werden.

Das könnte nach Einschätzung von Creditreform den Anstieg der Insolvenzen bremsen. Dennoch seien zusätzliche strukturelle Maßnahmen nötig, etwa eine Entlastung bei den Stromkosten. «Unter dem Strich gehen wir nach derzeitiger Prognose nicht davon aus, dass die Insolvenzzahlen 2026 stagnieren oder gar zurückgehen werden», sagt Hantzsch.

dpa