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Fliegen dürfte 2025 teurer werden

Die Luftfahrtbranche warnt vor steigenden Preisen, unter anderem wegen hoher Gebühren für die Sicherheitskontrolle. Die Branche erhebt aber auch Vorwürfe: Monopolisten diktieren die Preise.

Luftfahrtverbände erwarten höhere Preise für Flugtickets (Archivbild).
Foto: Christoph Soeder/dpa

Im nächsten Jahr könnte das Fliegen teurer werden, so der Dachverband der Fluggesellschaften IATA und der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL). Dies liegt unter anderem an steigenden Kosten für Löhne, Material, Flugsicherung und Sicherheitskontrollen. Trotzdem erwartet die IATA einen Passagierrekord: Weltweit sollen erstmals mehr als fünf Milliarden Menschen fliegen, genau: 5,2 Milliarden. Das wäre eine Steigerung um 6,7 Prozent im Vergleich zum aktuellen Jahr.

«An- und Abflüge in Deutschland werden signifikant teurer», sagte BDL-Präsident Jens Bischof den Zeitungen der «Funke Mediengruppe». Ab Januar steige der Gebührendeckel für die Sicherheitskontrollen an Flughäfen von 10 auf 15 Euro pro Fluggast. Auch stehe eine deutliche Erhöhung der Kosten für die Flugsicherung im Raum, sagte Bischof, der zugleich Vorstandschef der Fluggesellschaft Eurowings ist. Auch die IATA-Chefökonomin Marie Owens Thomsen sagte in Genf, Passagiere müssten sich auf höhere Ticketpreise einstellen.

Gewinn pro Passagier sinkt

Die Fluggesellschaften erwarten in diesem Jahr durchschnittlich einen Nettogewinn von 6,4 Dollar (ungefähr 6 Euro) pro Passagier, was deutlich weniger ist als im Vorjahr (7,9 Dollar).

Laut IATA-Angaben liegt der Nettogewinn pro Passagier in Europa unter dem weltweiten Durchschnitt: In diesem Jahr betrug er durchschnittlich 8,2 Dollar in Europa, 10,3 Dollar in den USA und 23,1 Dollar im Nahen Osten. Bis 2025 soll dieser Gewinn überall steigen, in Europa auf durchschnittlich 9,2 Dollar pro Passagier.

Steigende Gewinn der Luftfahrtbranche

Der Verband erwartet für dieses Jahr einen Nettogewinn von 31,5 Milliarden Dollar (29,9 Mrd Euro). Das entspricht fast 15 Prozent mehr als im Jahr 2023. Für 2025 prognostiziert der Verband einen Nettogewinn von 36,6 Milliarden Dollar.

Laut Owens Thomsen steht die Branche unter Preisdruck von oben, da sie wenig Einfluss auf viele Preise hat, wie z.B. Flughafengebühren und Fluglotsendienste, sowie bei Zulieferern wie Triebwerk- und Maschinenherstellern, die teilweise ihre Monopolstellung ausnutzen und hohe Preise festlegen. Gleichzeitig entsteht von unten Druck durch starke Konkurrenz: Jeder Passagier kann zu jeder Zeit und auf jeder Strecke Preise vergleichen, was Preiserhöhungen erschwert.

In der IATA sind ungefähr 340 Fluggesellschaften aus über 120 Ländern vertreten, einschließlich der Lufthansa. Sie befördern etwa 80 Prozent des globalen Luftverkehrs, sowohl Passagiere als auch Luftfracht.

dpa