Ford-Pkw werden wieder häufiger gekauft, die Zahlen sind aber noch niedrig. Der Autobauer spart weiterhin, viele Jobs sollen wegfallen. Nun wurde die Belegschaft gefragt, ob sie da mitzieht.
Ford-Belegschaft macht Weg frei für Sparkurs

Die Mitarbeiter der Kölner Ford-Werke haben den Weg für einen strikten Sparkurs mit Personalabbau geebnet. Eine Urabstimmung ergab eine Zustimmung von 93,5 Prozent für einen Kompromiss, auf den sich die Gewerkschaft IG Metall und die Geschäftsführung im Juli geeinigt hatten.
Bis zum Ende des Jahres 2027 werden 2.900 Stellen abgebaut – das entspricht etwa einem Viertel. Zuletzt waren es 11.500. Die Mitarbeiter, die freiwillig ausscheiden, erhalten großzügige Abfindungen. Sollte ihr Arbeitsplatz verlagert werden, weil der Geschäftsbereich abgegeben und von einem anderen Unternehmen übernommen wird, sollen sie nicht benachteiligt werden. Es besteht auch die Möglichkeit der Altersteilzeit und finanzielle Sicherheiten des US-Mutterkonzerns, die auch Rentnern zugutekommen. Betriebsbedingte Kündigungen werden vorerst vermieden, im äußersten Fall sind sie jedoch möglich.
Positive Reaktionen
Die IG Metall reagierte erleichtert auf die deutliche Zustimmung zum Kompromisspaket, das sie ausgehandelt hatte. «In einer sehr schwierigen Situation haben wir für die Beschäftigten das bestmögliche Sicherheitsnetz vereinbart, das bis Ende 2032 gilt und damit eine finanzielle Absicherung bietet», sagte der Sprecher der IG Metall bei den Ford-Werken, David Lüdtke.
Die Geschäftsführung wertete das Ergebnis ebenfalls positiv. «Das ist ein positiver Schritt nach vorn, der unseren Mitarbeitern in Köln die nötige Klarheit und Sicherheit bietet», sagte ein Firmensprecher. «Es ermöglicht dem Unternehmen, unseren Restrukturierungsplan sozialverträglich umzusetzen und ein zukunftsorientiertes und kosteneffizientes Unternehmen in Europa aufzubauen.»
Wie es weitergeht
Nachdem die Belegschaft grünes Licht gegeben hat, müssen Geschäftsführung und Arbeitnehmerseite noch entsprechende Verträge und Vereinbarungen unterzeichnen, was als Formsache gilt. In den nächsten Monaten werden Betriebsrat und Geschäftsführung weiterhin die Einzelheiten des Sparkurses besprechen, wie zum Beispiel welche Stelle wann gestrichen werden soll.
Das zentrale Element der Vereinbarung ist ein Sicherheitsnetz der US-Muttergesellschaft, das die Mitarbeiter vor einer theoretisch möglichen Insolvenz der Deutschlandtochter schützen soll. Im Falle eines tatsächlichen Eintritts dieses Szenarios – derzeit nur hypothetisch – würden die betroffenen Angestellten finanzielle Unterstützung von der US-Muttergesellschaft erhalten.
Verkauf zieht etwas an
Ford hat Schwierigkeiten, die Verkaufszahlen neuer E-Fahrzeuge aus Köln zu steigern, da sie unter den Erwartungen liegen. Zuletzt stiegen die Verkaufszahlen von Ford-Pkw in Deutschland auf niedrigem Niveau. Seit Jahresbeginn hat sich der Marktanteil von Ford-Pkw in Deutschland von etwa 3 auf 4,5 Prozent erhöht.








