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Frachter-Untergang mit VW-Autos – Zivilstreit um Millionen

Warum geriet das Autotransportschiff MS «Felicity Ace» im Februar 2022 in Brand? Und wer trägt dafür die Verantwortung? Das ist nun Thema vor Gericht. Die Ansichten gehen auseinander.

Am Landgericht Braunschweig wird ein Zivilverfahren im Zusammenhang mit dem Untergang des Schiffes MS «Felicity Ace» verhandelt. (Archivbild)
Foto: Moritz Frankenberg/dpa

Um Schadenersatz in Millionenhöhe wird mehr als drei Jahre nach dem Untergang des Autotransportschiffs MS «Felicity Ace» vor Gericht gestritten. Das Landgericht Braunschweig beschäftigt sich von heute (11.00 Uhr) an mit dem Zivilverfahren, in dem zwei nicht näher genannte Unternehmen des Volkswagenkonzerns beklagt sind. Die Eigentümerin und Reederei des Schiffes sowie Versicherungen fordern Schadenersatz im dreistelligen Millionenbereich.

Das Spezialschiff transportierte am 16. Februar 2022 auf dem Weg von Emden in die USA rund 4.000 Neuwagen des VW-Konzerns, als es auf Höhe der Azoren in Brand geriet. Etwa zwei Wochen später sank es während eines Abschleppversuchs. Die Ursache für den Brand ist bis heute umstritten.

War eine Batterie der Auslöser?

Die sieben Klägerinnen sind davon überzeugt, dass die Batterie eines Elektroautos von selbst Feuer fing. Die Beklagten bestreiten dies laut Gerichtsangaben. Sie argumentieren, dass der Brand eine andere Ursache hatte und das Sinken des Schiffes durch vorausschauendes Handeln hätte verhindert werden können.

Gemäß den üblichen Verfahren für Zivilverfahren gab es nach Angaben des Gerichts auch in diesem Fall einen Versuch einer gütlichen Einigung. Eine Mediation war jedoch erfolglos, daher kommt es nun zur Verhandlung. Bei solchen Auftaktterminen führt der Richter normalerweise in das Verfahren ein, sagte ein Gerichtssprecher. Dabei werden die rechtlichen Knackpunkte aus Sicht der Kammer benannt.

Die Einführung gibt den Streitparteien normalerweise einen Einblick, in welche Richtung das Verfahren möglicherweise verlaufen wird. Es besteht jederzeit die Möglichkeit weiterer Gespräche mit dem Ziel einer Einigung.

Versicherer fordern bessere Löschanlagen

Nach dem verheerenden Brand auf einem Frachter hatte etwa der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) bessere Löschanlagen auf solch riesigen Transportschiffen gefordert. «Bei Warenwerten bis zu 500 Millionen Euro an Bord sollte bei diesen Schiffen in mehr Sicherheit investiert werden», sagte damals der GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.

dpa