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Frost und Trockenheit setzen Weihnachtsbäumen zu

Preisanstieg für Nordmanntannen erwartet, Qualität bleibt trotz Schäden hoch.

Nordmanntannen wachsen in einer Plantage in Sachsen zu Weihnachtsbäumen heran.
Foto: Robert Michael/dpa

Frost und Trockenheit machen den angehenden Weihnachtsbäumen zu schaffen. Wenn Niederschlag fehle, litten vor allem junge Pflanzen, die noch kein ausgeprägtes Wurzelwerk hätten, sagte Lars Zimmermann vom Bundesverband der Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger. In einigen Regionen habe es auch Frostschäden gegeben. «Es gibt aber genug Bäume in guter Qualität.» Vielerorts müssen Verbraucher dieses Jahr aber wohl etwas mehr für ihren Weihnachtsbaum zahlen.

Weihnachtsbäume dieses Jahr etwas teurer 

Zimmermann erklärte, dass der Verband seine Preisempfehlung um einen Euro erhöht habe. Die Spanne liege nun bei 23 bis 30 Euro pro Meter Nordmanntanne. Die Erhöhung sei weniger auf Witterungsschäden zurückzuführen, sondern vielmehr auf den allgemeinen Kostenanstieg der Produzenten – beispielsweise für Personal und Logistik. Erfahrungsgemäß variieren die Preise regional. In der Regel seien Weihnachtsbäume in Großstädten teurer als auf dem Land.

Normalerweise werden Weihnachtsbäume als Setzlinge gekauft und haben bereits die ersten Jahre hinter sich. In den Plantagen werden sie etwa zehn weitere Jahre lang gepflegt, bis sie zu etwa zwei Meter hohen Bäumen herangewachsen sind. Die Nordmanntanne ist seit Jahren der beliebteste Weihnachtsbaum, aber auch Blaufichten oder exotische Colorado-Tannen schmücken in der Weihnachtszeit Wohnungen, Büros und Geschäfte.

Produzenten berichten von Frost- und Dürreschäden

Etwa Betriebe in Bayern und Brandenburg haben Schäden durch Trockenheit und Frost gemeldet. Auch bereits verkaufsfertige Bäume haben gelitten, während jüngere Bäume um ein bis zwei Jahre in ihrer Entwicklung zurückgeworfen wurden. Der Inhaber des Krämerwaldhofs in Brandenburg, Vincent Köhler, berichtete von Ausfällen von bis zu 40 Prozent bei jungen Bäumen.

«Wir sind dem Wetter ausgeliefert», betonte Zimmermann mit Blick auf seine Branche. Um solche Schäden zu verringern, sei er in seinem Betrieb in Rheinland-Pfalz dazu übergangen, die jungen Bäume im feuchteren Herbst statt im Frühjahr zu pflanzen. Manche Betriebe hätten auch Wasserteiche angelegt, um ihre Bäume bei Trockenheit bewässern zu können. 

Ernte beginnt im November

Laut Zimmermann sind etwa 600 Betriebe im Bundesverband organisiert, die Anbaufläche wird auf 20.000 bis 30.000 Hektar geschätzt. Die größte Anbauregion ist das Sauerland, aber auch in anderen Teilen Deutschlands wachsen Weihnachtsbäume. Die in Deutschland verkauften Bäume stammen größtenteils aus heimischem Anbau, erklärte der Experte. Einige werden jedoch auch aus dem Ausland importiert, zum Beispiel aus Dänemark und Polen.

Aktuell haben die Weihnachtsbäume noch eine Schonfrist. Die Ernte beginnt um den 20. November herum, in großen Betrieben, die Baumärkte beliefern, auch etwas früher, erklärte Zimmermann. Dies dauert dann bis kurz vor Weihnachten. Immer beliebter wird es jedoch, den Baum direkt vor Ort selbst zu schlagen. Käufern wird oft auch Glühwein und ein Imbiss angeboten. Zudem gibt es einen Trend, den Baum nicht erst an Weihnachten ins Haus zu holen und zu schmücken, sondern schon zu Beginn der Adventszeit.

dpa