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Fußball-EM und warmer Sommer kurbeln Grillmarkt nicht an

Viele Menschen in Deutschland grillen gern und häufig. Im Jahr 2024 konnte der Markt rund um Grills, Holzkohle und Grillbesteck nicht profitieren – trotz günstiger Bedingungen.

Die Fußball-EM hat nicht für einen neuen Boom beim Grillen sorgen können.
Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa/dpa-tmn

Auch die Fußball-Europameisterschaft und der warme Sommer konnten dem Markt für Grillgeräte im Jahr 2024 laut einer Studie des Instituts für Handelsforschung (IFH) in Köln keinen Aufschwung bringen. Die Umsätze mit Grills, Brennstoffen und Zubehör wie Zangen und Rosten in Deutschland lagen nur minimal über denen des Vorjahres.

Grillen sei weiterhin beliebt, der Markt jedoch stark gesättigt, sagte IFH-Experte Dominik Kudet. «Viele Verbraucherinnen und Verbraucher haben in den vergangenen Jahren ihre Grillgeräte aufgerüstet, was die Nachfrage nach Neuanschaffungen dämpft.» 

Die Konsumenten verlagerten aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheit zunehmend ihre Ausgaben in andere Bereiche. Premiumprodukte wurden dadurch weniger beachtet, so Kudet. Gasgrills bleiben weiterhin gefragt. Laut der Studie erzielen sie mehr Umsatz als Elektro- und Holzkohlegrills zusammen.

Umfrage: Mehr als 30 Prozent grillen mehrmals im Monat

Die Branche verzeichnete 2024 nominal ein Umsatz-Plus von 0,4 Prozent. Real, also inflationsbereinigt, lag die Entwicklung demnach auf einem ähnlichen Niveau. Die Preise in dem Bereich sind zuletzt nicht mehr wesentlich gestiegen, heißt es.

Während der Corona-Pandemie erlebte der Grillmarkt ein signifikantes Wachstum. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete er 2020 ein Plus von 16,5 Prozent. In den darauffolgenden Jahren konnte dieses Niveau nicht aufrechterhalten werden, und die Erlöse gingen leicht zurück. Dennoch lagen die Umsätze im Jahr 2024 immerhin um 8,5 Prozent höher als im Jahr 2019, dem Jahr vor der Pandemie.

Das könnte auch daran liegen, dass in Deutschland deutlich häufiger gegrillt wird. Laut IFH haben im letzten Jahr mehr als 30 Prozent der Menschen mehrmals im Monat gegrillt. Im Jahr 2019 lag der Anteil noch bei etwa 10 Prozent. Die Daten stammen aus repräsentativen Umfragen der Arbeitsgemeinschaft Verbrauchs- und Medienanalyse (VuMA).

dpa