Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Galeria Karstadt Kaufhof schließt 16 seiner 92 Filialen

Der angeschlagene Handelskonzern macht erneut Warenhäuser dicht. Wieder verlieren deutschlandweit viele Beschäftigte ihren Job.

Das Logo der Warenhauskette Galeria Kaufhof ist an einer Filiale zu sehen.
Foto: Marijan Murat/dpa

Deutschlands letzter großer Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof plant, 16 seiner 92 Filialen zu schließen. Diese Information stammt aus Unternehmenskreisen und wurde der Deutschen Presse-Agentur am Freitag mitgeteilt. Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus wird am Samstag Einzelheiten zu den betroffenen Standorten und zum Zeitplan bekanntgeben.

Von den etwa 12.800 Beschäftigten des Unternehmens sollen demnach 11.400 ihre Stelle behalten. Es hieß, dass 1400 gehen müssten. Zuletzt hatte Denkhaus bereits angekündigt, dass in der Konzernzentrale in Essen die Hälfte der 900 Arbeitsplätze abgebaut werden soll.

Dritte Insolvenz in dreieinhalb Jahren

Der Einzelhandelskonzern hatte zu Beginn des Jahres einen Insolvenzantrag gestellt. Dies ist bereits die dritte Insolvenz innerhalb von dreieinhalb Jahren. Als Ursache für die schwierige Situation nannte der CEO von Galeria, Olivier Van den Bossche, damals unter anderem die Insolvenzen der Signa-Gruppe des bisherigen Eigentümers Rene Benko. Diese Schieflage hatte direkte Auswirkungen: Die Finanzmittel, die im Zuge der letzten Insolvenz von Benko zur Sanierung der Warenhauskette zugesagt worden waren, wurden nicht mehr bereitgestellt.

Van den Bossche und Denkhaus erklärten im Januar, dass sie die Suche nach einem neuen Eigentümer und die Erhaltung von Galeria als Ziele festgelegt haben. Das Unternehmen gab bekannt, dass es mit mehreren potenziellen Investoren verhandelt hat. Seit Anfang April ist bekannt, dass ein Konsortium aus der US-Investmentgesellschaft NRDC und der Gesellschaft BB Kapital SA von Unternehmer Bernd Beetz die Kaufhauskette übernehmen möchte.

Insolvenzplan bis Ende April

Insolvenzverwalter Denkhaus plant, den Insolvenzplan für den Eigentümerwechsel bis Ende April vorzulegen. Die Gläubiger treffen sich am 28. Mai in der Messe Essen, um darüber abzustimmen. Der Plan wird erst rechtskräftig, wenn die Gläubigerversammlung zustimmt und er vom Gericht erneut bestätigt wird. Bis Ende Juli soll das Unternehmen an die neuen Eigentümer übergeben werden.

dpa