In der Energiekrise 2022 musste der Gas-Großhändler Sefe mit staatlichen Milliarden am Leben gehalten werden. Auch Sefe ist verpflichtet, Gelder zurückzuzahlen. Jetzt war es wieder so weit.
Gashändler Sefe zahlt 450 Millionen Beihilfen an Bund zurück
Das im Zuge der Energiekrise verstaatlichte Gashandels-, Gasspeicher- und Transportunternehmen Sefe hat weitere rund 450 Millionen Euro Beihilfen an Deutschland zurückgezahlt. Damit habe man insgesamt rund 725 Millionen Euro an die Bundesrepublik zurücküberwiesen, teilte Sefe in Berlin mit. Bereits im vergangenen Jahr waren 275 Millionen Euro an den Bund geflossen. Sefe ist die Abkürzung von «Securing Energy for Europe» (etwa: Energie für Europa sichern). Das Unternehmen ist einer der größten Gasimporteure Deutschlands.
„Sefe“ war früher bekannt als „Gazprom Germania“ und war eine Tochtergesellschaft des russischen Staatskonzerns Gazprom. Nach dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und der Energiekrise wurde das Unternehmen verstaatlicht.
Bund hatte Sefe mit 6,3 Milliarden Euro unterstützt
Nachdem die russischen Pipeline-Gaslieferungen im Jahr 2022 eingestellt wurden, musste das Unternehmen teure Ersatzlieferungen beschaffen, um die Gasversorgung von Industriekunden und Stadtwerken aufrechtzuerhalten. Um dies zu ermöglichen, genehmigte die EU-Kommission im Dezember 2022, dass der Bund 6,3 Milliarden Euro zusätzliches Eigenkapital in die Gesellschaft einbringt. Gleichzeitig wurde Sefe zu Rückzahlungen verpflichtet.
Diese sind weiter nicht abgeschlossen. Eine weitere Ausschüttung sei für 2026 vorgesehen, teilte das Unternehmen auf Anfrage mit. «Die genaue Höhe hängt vom Geschäftsergebnis ab», hieß es.
Bund muss Sefe privatisieren
Die EU-Kommission hatte ebenfalls festgelegt, dass der Bund Sefe bis Ende 2028 wieder größtenteils privatisieren muss.
Laut eigenen Angaben versorgt Sefe mehr als 50.000 Kunden, darunter kleine Unternehmen, Stadtwerke und multinationale Konzerne. Weltweit hat der Energiekonzern etwa 2.000 Mitarbeiter.
In ähnlicher Weise wurde auch Deutschlands größter Gashändler Uniper in der Energiekrise gerettet. Uniper hat ebenfalls hohe Beträge an den Staat zurückgezahlt.