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Porsche plant Sparkurs und Zukunftspaket

Porsche und der Betriebsrat führen Gespräche über eine Verschärfung des Sparkurses, um mittel- und langfristig effizienter zu werden.

Bei Porsche sind Gespräche über eine Verschärfung des Sparkurses angelaufen.
Foto: Bernd Weißbrod/dpa

Der Sportwagenbauer Porsche und der Betriebsrat haben begonnen, über eine Verschärfung des Sparkurses bei den Schwaben zu sprechen. Sofortmaßnahmen wurden bereits zu Beginn des Jahres von beiden Seiten beschlossen, um die Personalkosten für das laufende Jahr zu reduzieren, so eine Unternehmenssprecherin. Es wurde damals bereits angekündigt, Gespräche über ein Zukunftspaket zu führen.

«Mit diesem soll Porsche mittel- und langfristig noch effizienter aufgestellt werden», hieß es. In den Gesprächen gehe es um unterschiedlichste Ansätze und das klare Ziel, Porsche zukunftsfest zu machen. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur dürfte neben weiteren Stellenstreichungen auch die Beschäftigungssicherung zur Debatte stehen. Sie gilt bis Ende Juli 2030. 

Der Betriebsrat würde sie gerne verlängern. Im Management soll es allerdings Überlegungen geben, sie auslaufen zu lassen. Zum Inhalt der Gespräche und zum Zeitplan gab es keine offiziellen Informationen. Die Porsche-Sprecherin sagte lediglich: «Die Gespräche führen wir respektvoll, auf Augenhöhe und vertraulich. Das Ergebnis kommunizieren wir zu gegebener Zeit.»

Nach vorherigen Angaben betrifft die Beschäftigungssicherung etwa 23.000 Mitarbeiter im Stammwerk Zuffenhausen, im Entwicklungszentrum in Weissach und an mehreren kleineren Standorten. Sollte die Maßnahme enden, wären betriebsbedingte Kündigungen bei den Schwaben wieder möglich. Im Werk in Leipzig gilt dies nicht, dort wird immer separat verhandelt.

1.900 Stellen sollen bis 2029 wegfallen

Vereinbarungen zur Beschäftigungssicherung sind in der Regel langfristig und schließen betriebsbedingte Kündigungen aus. Dies ist seit Jahrzehnten in der deutschen Automobilindustrie üblich. Bei Porsche wurde die Regelung zuletzt im Jahr 2020 verlängert. Im Frühjahr hatte der Autobauer bereits den sozialverträglichen Abbau von 1.900 Jobs bis 2029 in der Region Stuttgart angekündigt. Zudem sollten befristete Stellen nicht verlängert werden.

Das Unternehmen, das mehrheitlich zum VW-Konzern gehört, ist bereits länger in schwerem Fahrwasser. Porsche-Chef Oliver Blume führte das vor allem auf eine «Krise der Rahmenbedingungen» zurück. In China sei das Marktsegment für teure Luxusprodukte in kurzer Zeit förmlich zusammengebrochen. Hinzu kämen die Lage in den USA und der schleppende Wandel zur E-Mobilität.

Turbulentes Jahr für Porsche

Die Schwierigkeiten des Automobilherstellers spiegelten sich in den aktuellen Verkaufszahlen wider. Insbesondere das stark rückläufige China-Geschäft führte zu einem Minus. In den ersten neun Monaten des Jahres wurden gut 212.500 Fahrzeuge verkauft – rund sechs Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

Angesichts der milliardenschweren Belastungen durch den Strategieschwenk, wieder verstärkt Verbrenner zu bauen, geht die Porsche-Führung in diesem Jahr von deutlich weniger Gewinn aus. Die Kosten für den Unternehmensumbau belaufen sich auf 3,1 Milliarden Euro, wie Porsche Mitte September bekannt gab. In diesem Jahr wurden bereits mehrere Vorstandsposten neu besetzt – auch über einen möglichen Abgang von Porsche-Chef Oliver Blume wird spekuliert.

dpa